Standardwerk!!!

Einen ganz schönen Wälzer hat der Addison-Wesley Verlag hier vorgelegt: Mit über tausend Seiten wird die MacFibel (Im amerikanischen Original lautet der Titel Macintosh Bible) ihrem Anspruch zumindest vom Umfang her gerecht.

Fazit:

Alles in allem kann man die MacFibel als Standardwerk für den Mac betrachten. Dieser Wälzer, einmal angeschafft, dürfte im Regal nicht so schnell Staub ansetzen. Außerdem ist das Buch witzig geschrieben und die im Texte verstreuten Zitate (Beispiel:"...es wäre wunderbar, wenn es eines Tages einen Mac oder das Gegenstück eines Macs in Farbe gäbe." Bill Gates, Interview in der Macwold 1985) machen die Lektüre streckenweise sehr amüsant. Die knapp hundert Märker sind für dieses Buch gerechtfertigt.

Titel: Die Mac Fibel, Autor: Sharon Zardetto Aker, Seiten: über 1100, Verlag: Addison-Wesley, Preis: 99,90 DM, ISBN-Nr.: 3-8273-1542-7


Im Gegensatz zur letzten Auflage ist die nunmehr 4. deutsche Auflage durchgängig von einer Autorin verfaßt worden und nicht, wie in der dritten, von mehreren, die jeweils einen Aufsatz pro Themengebiet beisteuerten. Dies führt dazu, daß das Buch nicht mehr wie ein zusammengeschustertes Handbuch wirkt, sondern, auch was die Schreibweise betrifft, aus einem Guß wirkt.

Abgedeckt wird so ziemlich alles, was mit dem Mac zusammenhängt. Auf eine grundlegende Einführung in die Arbeitsweise des Macs (Hervorragend geeignet für Mac-Neulinge) gibt es einen Einblick in den Hardware-Aufbau des Macs. Hier wird aber keine bloße Referenz aufgestellt, es werden vor allem Tips zur Speicher-Aufrüstung, Festplatten-Einbau, SCSI und so weiter gegeben.

Anschließend wird das MacOS auf mehr als 500 Seiten ausführlich erläutert. Neu hinzugekommen ist eine Einführung in OS 8.5. Da OS 8.5 aber kurz vor dem Erscheinen der MacFibel herauskam, ist dieser Abschnitt naturgemäß nur ein kleiner Anriß dieser Version. Der Schwerpunkt liegt ohne Zweifel auf 8.0 / 8.1. Aber da der Großteil der Anwender eh mit dieser Version arbeitet, dürfte dies der Popularität des Buches keinen Abbruch tun.

Nach dem Betriebssystem werden verbreitete Softwarepakete vorgestellt und in deren Benutzung eingeführt. Und hier offenbart sich eine Schwäche des Buches: Die Hinweise zu den einzelnen, oft ja sehr umfangreichen Programmen (Photoshop, Quark XPress, Excel) umfassen kaum mehr als 10 Seiten. Wer mit den Programmen bereits arbeitet, kennt die behandelten Funktionen der Software bereits in und auswendig. Wer dies nicht tut, kann diese Seiten ohne Probleme überblättern. Als Kaufentscheidung taugen sie eh nicht.

Der siebte Teil ist wiederum ein Grund, sich dieses Buch zu kaufen: Zu fast jedem erdenklichen Fehler (egal ob Hardware oder Software) gibt es Hinweise zu deren Behebung. Der Überblick über die Unterhaltungssoftware ist bereits bei Erscheinen des Buches veraltet gewesen, aber was soll's: Die Infos kriegt man eh aus dem Web bzw. den einschlägigen Magazinen.

Der achte Teil widmet sich der Kommunikation. WWW, email, Webdesign, alles wird angesprochen und soweit besprochen, daß dieser Teil durchaus als nützliche Referenz dienen kann, was die einzelnen Einstellungen in den unterschiedlichen Kontrollfeldern betrifft.

Im Anhang befinden sich eine sehr umfangreiche Adressenliste von Firmen und ein Index. Dieser ist besonders nützlich, führt man sich den Umfang des Buches vor Augen.

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