Alles verBANNERt...Das mußte ja kommen. Nicht, daß die Banner nerven, Bandbreite beanspruchen, Unruhe in die Seite bringen, eh keiner diese anklickt und überhaupt... Nein, jetzt gibt es auch noch die entsprechende "Fach-" Literatur dazu, damit wir auch in Zukunft noch mehr mit "Klicken Sie Hier!", "Unwiderstehliches Angebot" und so weiter genervt werden.
Und das Buch von Martin Bürlimann ist genauso wie sein Thema: Nervig, Zeitraubend und mit knapp siebzig Mark auch noch ein teures Unterfangen. Es geht wirklich hier auf über zweihundert Seiten nur um Bannerwerbung. Nichts anderes. Nur Bannerwerbung. Es geht wirklich nur um animierte GIF-Bilder in der Größe 200x68 Pixel. Oder wie auch immer. Dennoch, bevor ich eine Nicht-Kaufempfehlung ausspreche, möchte ich dem geneigten Leser doch in die verbannerte Philosophie des Herrn Bürlimann entführen. Banner ist nicht gleich Banner.Martin Bürlimann unterscheidet zwischen folgenden Bannertypen:
Site PromotionGermanisten dürften angesichts der in diesem Buch exzessiv verwandten Anglizismen ja das kalte Kotzen kriegen. Aber irgendwie muß man den mit diesem Buch vorliegenden Nihilismus ja übertünchen. Also schreiten wir fort zum nächsten Kapitel: Site Promotion. (Also: Wie kommen die Leute dazu, meine Seiten zu besuchen?) Offensichtlich sind Banner das einzige Thema, mit dem Herr Bürlimann sich richtig auskennt. Die Vorschläge sind gelinde gesagt altbacken: Eintragung in Suchmaschinen (Wer wäre darauf gekommen?), Eintragung in Web-Verzeichnisse (Wer wäre darauf gekommen?), Eintrag in geographische Verzeichnisse (Wer wäre denn darauf gekommen?), Links auf die eigene Website generieren (Auf Deutsch: Andere Firmen bitten, einen Link auf die eigene Seite zu setzen. Nein, es werden keine technischen Kniffe verraten, wie man Web-Seite hackt und sich selber in die Link-Liste einträgt.Die Überschrift soll nur toll wirken.) und zu guter Letzt: Cookies. Wie, Cookies zur Site-Promotion? Naja, ich zitiere am Besten mal den kompletten Absatz hierzu: Cookies-
wörtlich Kekse - sind Dateien, die über das Internet direkt
auf den PC des Benutzers geladen werden. Cookies haben eine technische
Bedeutung bei Sicherheitssystemen, Anwendungen, Zugriffsberechtigungen
und ähnlichem. Zudem können Cookies das Verhalten des
Nutzers speichern und damit ein Kundenprofil oder ähnliches
erstellen. So, das war der komplette Absatz zu Cookies unter der Rubrik Site-Promotion. Wie sich Cookies jetzt zur Site-Promotion einsetzen lassen (Eigentlich ja gar nicht.) wird denn auch nicht beantwortet. Aber der Stil dieses Absatzes ist symptomatisch für das gesamte Pamphlet. (Buch möchte ich diesen Hochgesang auf den Kommerz nun wirklich kaum nennen.) Betrachten wir uns diesen Absatz doch mal genauer. Ob Cookies eine Bedeutung bei Sicherheitssystemen haben, möchte ich mal nicht weiter diskustieren. Insbesondere ob man bei der Verwendung von Cookies bei Sicherheitssystemen noch von solchen sprechen kann. Ob es sich um wirklich um juristisches Niemandsland handelt, mögen die Juristen entscheiden. Ein Minenfeld dagegen wird es so schnell nicht, da ein Cookie ja keinen unmittelbaren Schaden auslösen kann. Das Cookies sich für Kundenprofile eignen, dürfte der Zielgruppe dieses Buches ja das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen.Warum er aber dann davor warnt, bleibt unklar. Is' ja auch egal. Das Cookies sehr verbreitet sind stimmt. Aber seit wann muß in Deutschland ein Nutzer seine explizite Einwilligung geben? und vor allem: Wie soll dies vonstatten gehen? Dies geschieht doch durch die Einstellung im Browser...Also in diesem Stil geht es durch's ganze Buch. Aber lesen wir weiter. Nach der Site Promotion folgt, wer hätte das gedacht: Bannerwerbung in der PraxisHier wird breitgetreten, wie man am effektivsten die Leute beim Internet-Surfen nervt. Ich spare mir die Deteils.
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