Da steht er nun. Der neue iMac der Gattung Intel. Mancher dürfte erst einmal etwas zögerlich mit dem Kauf sein. Er sieht äußerlich genau gleich aus wie das vorherige PowerPC-Modell. Wenn man ihn einschaltet, startet der Finder und alle iApps wie gewohnt auf. Ein Unterschied ist erst einmal nicht zu entdecken. Also nehmen wir ihn erst einmal mit. Unsere Testkandidatin hatte vorher einen iMac G3/350 in bondiblue. Der Unterschied dürfte kaum größer sein. Vorher war MacOS 9 installiert, man hatte Probleme, Internetseiten anzuschauen, weil die Browser für dieses Betriebssystem bereits nicht mehr entwickelt wurden und sie wählte sich per Modem ins Internet ein. Jetzt gibt es T-DSL mit einer kombinierten Airport-Station inklusive Modem und Voice-over-IP-Telefon. Das Modemkabel kann abgebaut werden, der iMac ist über Airport mit dem Internet verbunden. Man muß nicht mehr wählen, sondern man öffnet einfach den Browser und schon ist man im Internet. |
Das Hauptargument für den Kauf war so simpel es klingt die eingebaute iSight-Kamera. Denn von Bekannten hörte man, dass diese desöfteren und kostenlos Video-Chats durchführten und mit dem Verwandten aus den USA wollte man das auch machen. Also brauchte man schnelles Internet und einen schnellen Mac mit eingebauter Kamera. Da zur Zeit der Intel-Mac eine gute Zukunfts-Perspektive bietet, griff man gleich zum Modell der kommenden Generation. Denn das Gerät wird wiederum ca. 5 Jahre in Betrieb sein.
Jetzt geht's los – Internet über Airport einrichten, Basisstation einstellen und Video-Chats mit iChats ausführen Das Einrichten des Internets in der Airport-Basisstation war das schwierigste, was unsere Testkandidation von einem Bekannten machen ließ. Der Aufbau der Airport-Verbindung war im Nu geschehen. E-Mail-Account wieder einrichten, die gewohnten Bookmarks einspielen. Fertig war die Grundausstattung. Die Einweisung in iChat mit all den Videomöglichkeiten ging in wenigen Minuten vonstatten, man kann ja eigentlich kaum etwas falsch machen. Diese neue Möglichkeit, über eine beliebige Entfernung mit jemandem zu sprechen und diesen auch noch LIVE zu sehen, war schon beeindruckend. Dazu ist das ganze ja noch zeitlich unbegrenzt, wenn man eine 8-Euro-DSL-Flatrate hat. |
Kleiner Einschub zu Video-Chats Bislang war es ja nur möglich, mit iChat von Mac zu Mac zu chatten. Aber seitdem Apple diese Kamera als erster Hersteller serienmässig verbaut, tut sich was in vielen Lagern. So ist mittlerweile auch die AIM-Software von AOL video-kompatibel mit iChat, und AIM kann man sich auch auf dem Windows-PC kostenlos installieren. Man braucht dort dann auch noch eine unterstützte USB-Kamera, was mit mittlerem Aufwand und rumfragen auch bewerkstelligt werden kann. Natürlich ist es am PC längst nicht so einfach wie beim Mac. Hier kann man sofort nach dem Auspacken loslegen, beim PC muß man erst noch vieles installieren und probieren. Aber insgesamt ist es wichtig, dass man mit seinem neuen Video-iMac nicht ohne passende Gegenstücke dasteht. Auch die Software Skype, die vielen aus den Kreisen der Internet-Telefonie bekannt sein dürfte, gibt es ab Sommer plattformübergreifend und kostenlos zum Benutzen von Telefongespächen und Video-Konferenzen über Internet. Hier gibt es sogar die Möglichkeit, mit dem Mac ins deutsche Festnetz anzurufen, alles mit der eingebauten iSight. Dieser Service nennt sich Skype out und ist dann aber kostenpflichtig. Dennoch deutlich günstiger als Festnetzgespäche.
|
Soweit so gut. Bisher bewegten wir uns auf gewohntem Terrain. Alle notwendige Software war bereits installiert und nativ für Intel vorhanden. Aber jetzt geht es weiter mit Themen, die Rosetta zwingend voraussetzen.
Jetzt wird's kniffliger – Alten USB-Drucker und USB-Diskettenlaufwerk einrichten, Macromedia Freehand und Office installieren Zum einen haben wir noch einen älteren Drucker, der zumindest zeitweise für ein halbes Jahr noch verwendet werden soll (so lange reicht der Druckerpatronen-Vorrat noch aus, danach will man einen besseren Drucker kaufen). Es handelt sich um einen Epson Stylus 740. Dieser ist ebenfalls bereits 5 Jahre alt und wird über USB angeschlossen. Allerdings gibt es dafür keine aktuellen Treiber mehr vom Hersteller. Da in MacOS X ja die CUPS-Druckertreiber vorhanden sind, also ein Treiberpaket, welche von unterschiedlichen Programmierern konstant ausgebaut und erweitert wird und welches so gut wie jeden alten Drucker auch mit aktuellen Betriebssystemen wieder zum laufen bringen sollen, probieren wir dieses aus. Wir stecken diesen per USB in den Mac und starten das Drucker-Dienstprogramm. Hier staunen wir nicht schlecht, denn der Drucker wurde bereits erkannt und ist schon mit dem richtigen Druckertreiber eingerichtet. Da haben wir uns wohl umsonst Sorgen gemacht. Wir können sofort aus allen Programmen drucken.
|
Aber auch Software, die bereits vorhanden ist wie Micorost Office 2004 und Macromedia FreeHand soll weiterhin genutzt werden können. Auch VirtualPC soll wieder darauf laufen, da unsere Testkandidatin als Lehrerin halbjährlich Schulzeugnisse in eine spezielle Schulsoftware eingeben muß, welche es nicht für den Mac gibt. Also muß auch das USB-Disketten-Laufwerk wieder angeschlossen werden. Da derzeit noch keine ordentlich funktionierende Windows-Emulation auf dem Mac verfügbar ist, kann dieser Punkt noch bis zum Sommer warten. Bis dahin sollte Microsoft eine Intel-fähige Version ihrer VirtualPC-Software herausgebracht haben. Wir installieren Macromedia FreeHand MX und Microsoft Office 2004 und starten es gleich danach. Wie gewohnt öffnen sich die Programme, schnell und ohne ein Murren. Die Integration der PowerPC-Emulation ist so gut, dass man gar nicht merkt, dass die Software eigentlich gar nicht für diesen Prozessor bestimmt ist. Wir installieren noch die private Version von RagTime und richten auch diese Software ein. Wir staunen nicht schlecht. Dass die neuen Intel-Macs so einfach einzurichten sind, und dass man sich im Prinzip überhaupt nicht um Universal Binary-Software kümmern muss, hätten wir nie erwartet. Die Intel-Macs sind so schnell, dass überhaupt kein Geschwindigkeits-Unterschied zu echten PowerPC-Macs zu spüren ist. Praxistest mit Bravour bestanden.
Geht bislang noch nicht – VirtualPC installieren Beim Thema Windows-Emulation müssen wir uns noch etwas gedulden. Einige Hersteller haben Lösungen angekündigt, mit denen Windows auf dem Mac lauffähig sein soll. Sowohl vom Marktführer VirtualPC, aber auch von einigen kleineren Herstellern von Emulator-Software. Wir geben einer Lösung Zeit bis zum Sommer.
Letzter Punkt – 1 GB RAM-Erweiterung selber einbauen Bei Gravis haben wir gleich einen zusätzlichen 1 GB-RAM-Riegel gekauft, welchen wir selber einbauen möchten, um die 20 Euro Einbaupauschale zu sparen. Daheim angekommen, öffnen wir die Abdeckung von unten in der Mitte mit 2 Kreuzschlitzschrauben. Wir sehen bereits den vorinstallierten 512 MB-RAM-Riegel und können diesen mit dem Druck auf die 2 zum Vorschein kommenden Schieber bequem herausschieben. Der iMac hat 2 Steckplätze, und in den zweiten soll der zusätzliche 1-GB-Riegel. Wir schieben beide wieder synchron hinein und verriegeln die Laschen. Dann wieder die beiden Schrauben festgeschraubt .... fertig. Nach dem Einschalten vergewissern wir uns mit einem Blick auf "Über diesen Mac" im Apple-Menü. Es werden korrekt 1,5 GB Arbeitsspeicher angezeigt. Auch das konnten wir in 10 Minuten bewerkstelligen.
Fazit: iMac bietet viel Leistung, maximale Kompatibilität zu alter Software und eine Top-Verarbeitung ... für einen niedrigen Preis Insgesamt macht der iMac einen tollen Eindruck. Er läuft absolut geräuschlos, ist sehr schnell und bootet in sagenhaft kurzer Zeit hoch. Die Verarbeitung ist top und die Qualität der eingebauten Kamera und des Richtmikrofons kann sich sehen lassen. Auch der Bildschirm ist sehr gut und enthält keinerlei Pixelfehler. Unsere Testkandidatin ist restlos zufrieden mit dem Gerät.
|
Haben Sie weitere Fragen ? Unser Benutzer-Forum (Knopf links) steht für Sie bereit. Klicken Sie hier für einen neuen Beitrag. |
Bericht:
Christian Abele |
Feedback : redaktion@powermacintosh.de