Dateien herumschaufeln als Hauptdisziplin Sie arbeiten stillschweigend im Hintergrund, niemand nimmt sie wahr, doch wehe sie sind einmal nicht mehr da oder erleiden einen Datenverlust. Die Rede ist von den zentralen File-Servern, auf denen alle betriebsrelevanten Daten liegen. Speziell in der Medienindustrie, besonders in der Druckvorstufe stellen die Daten die Basis des Firmenkapitals dar.
Kleines oder großes Gemischtes ist heute Alltag Heute sieht die Rechner-Landschaft bunter denn jeher aus. Es tummeln sich Macs von MacOS 8 (für ISDN), MacOS 9 (für Quark 4), MacOS X für alle aktuellen Programme, Windows NT, Windows 2000 und Windows XP. Da vor allem die Windows-Rechner nur vom Betriebssystemnamen her identisch sind, sich technisch aber im Netzwerk grundlegend voneinander unterscheiden, sind die Anforderungen an File-Server heute größer denn je. Auch die Macs kann man grundsätzlich in 2 Welten aufteilen, in MacOS X und alles das, was davor war. Gerüchte behaupten ja, es seien heute noch etliche MacOS 9-Rechner im Einsatz. Wurde das nicht vor 4 Jahren zu Grabe getragen? Naja, wie auch immer.
MacOS 7.1-8.0 Dieses Betriebssystem kennt noch keine IP-basierten Netzwerk-Verbindungen. Man kann sich nur über das AppleTalk-Protokoll mit Servern verbinden. MacOS 8.1-9.2 Neu hinzugekommen ist die Möglichkeit, sich weiterhin über AppleTalk mit dem Server zu verbinden, aber in Wirklichkeit eine IP-basierte und damit eine deutlich schnellere Netzwerk-Verbindung hinzubekommen. Über AppleTalk werden lediglich die Drucker angesprochen und die Netzwerk-Server ins Intranet publiziert, so daß man sieht, welche Server gerade aktiv sind. MacOS X Unter MacOS X kann man sich so gut wie mit jedem Server nativ verbinden. Entweder über AFP (AppleShare, überarbeitetes AppleTalk) kann man sich wie ein MacOS 9 Mac mit einem Server verbinden. Aber auch mit reinen PC-Servern wie einem Windows2000-Server oder einem Samba-Server kann man sich sofort verbinden. Das Protokoll nennt sich SMB. |
Was man nicht machen darf:
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Wir haben mit dem Geschwindigkeits-Testprogramm von Helios die Netzwerk-Geschwindigkeit von unterschiedlichen Servern getestet und verglichen. Die Software ist übrigens frei herunterladbar unter: http://www.helios.de/products/LanTest.phtml
Sowohl Helios mit der Mac-Komponente EtherShare und der PC-Komponente PC-Share als auch Apple MacOS X Server (AFP für die Macs, SMB für die PCs) bieten praxistaugliche Lösungen an. Mit Windows 2000 Servern haben wir in gemischten Netzwerken große Probleme bekommen, daher lassen wir diese Möglichkeit komplett außen vor. Wichtig ist es auch anzumerken, dass Helios auf allen UNIX-Derivaten von SUN Solaris, Linux, und MacOS X betrieben werden können. Wir haben hier eine Helios-Version auf Linux-Basis am laufen. Wie muß man das bewerten ? Nun, wenn man sich die eingesetzte Hardware anschaut, dann sind die beiden Lösungen welche auf der Linux-Plattform laufen klar im Vorteil. Denn diese haben ein über S-ATA angeschlossenes RAID Level 5 System, welches von Haus aus deutlich schneller als jede interne Festplatte ist. Davon betroffen sind die Helios-Lösung und die Samba-Lösung. Zur Samba-Lösung sei gesagt, dass diese keinerlei Unterstütztung für MacOS 9 Macs bietet. Mit Samba arbeiten lediglich aktuelle PCs (Windows 2000, XP) und Macs (MacOS X) zusammen. Die Mac-Lösungen laufen auf normalen Desktop-Maschinen, also von der internen Platte, die über Retrospect auf externe Firewire-Platten gesichert werden. Es kommt kein RAID-System zum Einsatz. Daher sind diese Lösungen technisch im Nachteil. Zur Interpretation der Ergebnisse: Die MacOS X Lösungen haben noch deutlich Leistungsreserven, wenn man auf aktuelle X-Serve-Technologie mit angeschlossenen RAID5 setzen würde. Aber auch mit obigem System stellen diese Server eine echte Alternative zu teuren Helios-Lösungen dar, wenn mit dem Server immer nur eine Arbeitsgruppe bis 5 Personen arbeitet. Da viele Firmen ihre Strukturen so aufgebaut haben, dass jede Arbeitsgruppe einen kleinen Server betreibt und dort zentral arbeitet, läßt sich so eine Lösung ohne weiteres mit MacOS X Server betreiben. Auch bei vielen Verbindungen bricht diese Konstellation leistungsmässig nicht merklich ein. Lediglich für große zentrale Lösungen, bei denen 20-30 Personen zentral auf einem Server arbeiten, muß man Hardware-mäßig größere Geschütze auffahren. Hier kommt man um ein schnelles RAID5-System nicht herum, weil dieses auch bei vielen parallelen Zugriffen immer noch genügend Performance bringt. Eine einzelne Platte würde hier zu schnell leistungsmässig einbrechen. Daher empfehlen wir hierbei eher die großen Lösungen mit Linux + RAID-System oder aber, wenn man die ganze Servergeschichte selber aufbauen, betreiben und warten möchte, ein Apple XServe-System + RAID-System. Jeweils darauf installieren kann man beim Linux reines Samba, was wie gesagt die Einschränkung hat, dass keine OS 9 Clients mehr bedient werden können, oder Helios EtherShare und PCShare. Beim XServe kann man sich ebenfalls raussuchen, ob man mit OS X Server arbeitet (wird ja auch schon mitgeliefert) oder lieber auf die Helios-Lösung setzt. Hier unsere Empfehlung: Für mehrere, vonanander autark arbeitende kleine Arbeitsgruppen mit ca. 5 Benutzern:
Für zentrale, große Serverlösung mit 20-30 Benutzern:
Hier noch die Testergebnisse im Einzelnen:
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Bericht:
Christian Abele |
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