1. Installation von 4th Dimension auf unseren Testrechnern

Die Installation verläuft problemlos. Wir testen die Software auf einem PowerMac G4/533 unter MacOS 9. Nach der Installation findet man auf der Festplatte einen Ordner mit allen Programmpakten vor.

Zum Zeitpunkt des Testberichts war noch keine native Version für MacOS X verfügbar. Jedoch arbeitet 4D gerade mit Hochdruck daran. So ist abzusehen, daß es sämtliche Komponenten in naher Zukunft auch auf dem Hochleistungs-System MacOS X geben wird.

2. Die Funktionen auf einen Blick

Unter der Developer Edition versteht man die Einzelplatzversion von 4th Dimension, sowie folgende separate Programmteile:

  • 4D Backup
  • 4D Client
  • 4D Compiler
  • 4D Inside
  • 4th Dimension

Dabei ist 4D so aufgebaut, daß Datenbanken mit 4th Dimension erzeugt und programmiert werden, und diese dann auch mit diesem Programmpaket ausgeführt werden können. So können Datenbanken erstellt und auch gleich befüllt und genutzt werden. Bisher nur auf dem gleichen Rechner.

Um die Datenbanken für mehrere Benutzer in einem Mac-Netzwerk zu nutzen, gibt es die Möglichkeit des Compilierens. Das bedeutet, daß aus der Datenbank-Anwendung eine Mac-Applikation erzeugt wird, die dann im Netzwerk liegen kann und die jeder vom Server aus starten kann.

Wer mehr als einer Person gleichzeitig Zugang zu der Anwendung gewähren möchte, kann dies so lösen, daß er einen 4D Server aufstellt, auf welchem die Datenbanken gehostet werden. Mit der 4D Client-Software kann man sich dann mit dem Server verbinden, und dort befindliche Datenbanken benutzen. Gespeichert werden die Inhalte dann zentral auf dem Server. Das hat nicht nur Performance-Vorteile, sondern der Server kann auch mit einem Backup-System versehen werden und so die Daten vor einem Hardware-Defekt geschützt werden.

Das Konzept von 4th Dimension:

4th Dimension ist komplett objektorientiert aufgebaut. Ähnlich wie in RealBasic werden unterschiedliche Programmbereiche verwendet, um die Eingabe von Programm-Code von dem Design der Bildschirmelemente und Masken zu trennen. Dabei ändern sich die verfügbaren Menübefehle im Programm-Editor gänzlich vom Masken-Designer.

Die Werkzeugpalette

Die Werkzeugpalette ist ebenfalls kontext-sensitiv, beinhaltet also je nach Programm-Umgebung unterschiedliche Werkzeuge. Hier sehr Ihr die Werkzeugpalette des Masken-Designers, mit dem sich sehr schnell Elemente aus der Werkzeugpalette in die Bildschirmmaske bzw. ein neu zu erzeugendes Fenster ziehen lassen.

Das Textwerkzeug: Damit können statische Texte z.B. zur Beschriftung von Textfeldern gesetzt werden.
Der Gruppenrahmen: Damit können Elemente wie Auswahlboxen vereint werden und somit die Logik der Einzelauswahl zwischen zwei Auswahlboxen realisiert werden. Auch dient dieses Element als Stilelement, um optisch Elemente zusammengehörig erscheinen zu lassen.
Der Radio-Button: Auswahlboxen dienen zur Auswahl zwischen zwei Zuständen (z.B. bei der Zahlungsart: per Nachnahme oder per Überweisung)
Das Listenfeld: Texte aus Datenbanken können mit diesem Element dargestellt werden. Es können unterschiedliche Einstellungen vorgenommen werden wie Scrollbarkeit oder nicht.
Schaltfläche-Raster: Buttons dienen dazu, Benutzerauswahlen und Ereignisse auszulösen.

Der Fortschrittsbalken: Mit diesem Werkzeug kann man einen Fortschrittsbalken in eine Maske einbauen. Über das zugehörige Objektfenster kann der aktuelle Wert übergeben werden, somit verändert sich die Anzeige am Bildschirm entsprechend den per Programm aktualisierten Werten.

Es stehen mehrere Anzeige-Elemente wie z.B. der Halbkreisbalken zur weiteren Auswahl.

 

Eine Bildschirmmaske ist ein frei gestaltbares Fenster, in welches man alle Elemente der Werkzeugleiste per Drag&Drop hineinziehen kann. So könnte man z.B. ein Fenster für die Anzeige der einzelen Datensätze aus einer Datenbank aufbauen, und eines, welches alle Datensätze im Überblick anzeigt. Ein weiteres könnte, als Fortschrittanzeige für Suchabfragen zu dienen.

Das Eigenschaftsfenster für Bildschirmelemente dient dazu, um Einstellungen zu diesem Element vorzunehmen wie z.B. die Abmaße. Darüber hinaus können Eigenschaften von Elementen per Programm abgefragt werden. Wenn z.B. in ein noch leeres Textfeld ein Text eingetragen und anschließend ein Button gedrückt wird, so kann dadurch ein Programm ausgelöst werden, welches diesen Text in einen Datensatz in der Datenbank einträgt.

3. Die Gestaltung der Benutzerschnittstelle

4th Dimension ist ein äußerst leistungsfähiges Programmier-Werkzeug, um anspruchsvolle Datenbank-Anwendungen zu programmieren. Durch die konsequente Einhaltung der Objektoriertierung können sich Programmierer, die z.B. schon mit RealBasic oder Java bzw. damals HyperCard programmiert haben schnell in die Anwendung einarbeiten.

Für Neueinsteiger dagegen schreckt 4th Dimension durch seine erschlagende Leistungsfülle eher ab. Dafür können sehr leistungsfähige, plattformübergreifende und netzwerkfähige Anwendungen erzeugt werden. Dank dem Umstand, daß dieses Programmier-Werkzeug demnächst auch für MacOS X erhältlich sein wird, ist die Zukunft des Programms gesichert. Mit der weiterführenden Integration von 4th Dimension in 4D WebStar Server Suite, dem bereits getesteten besten Web-Server für MacOS 9, wird auch eine Anbindung von Benutzern über einen Web-Browser möglich. Auch WebStar Server Suite wird in Kürze für MacOS X verfügbar sein.

Fazit:

Wer sich bereits mit der objektorientierten Programmierung auskennt, kommt mit diesem Profi-Werkzeug sehr schnell zurecht. Der Datenbank-Einsteiger bzw. jemand, der schnell und ohne große Vorkenntnisse Datenbank-Anwendungen erzeugen möchte, ist mit 4th Dimension hoffnungslos überfordert.

Bericht: Christian Abele

 

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