Wir haben uns die
Frage gestellt, welche alternative Serversoftware im Mac-Bereich in
Frage kommen würde. Nun, neben NT-Server und neuerdings Mac OS
X Server gibt es auch noch AppleShare IP Server. Wir sind dem Vorurteil
der schlechten Performance nachgegangen und haben überraschendes
entdeckt.
Die Funktionen
von AppleShare IP sind folgende :
-
FileServer
für alle Hardware-Plattformen wie Mac, PowerMac, Windows, UNIX
: Es stehen neben dem äußerst komfortablen Apple-Protokoll
AppleShare (dieses fragt das Netz regelmäßig nach den
Teilnehmern ab und entfernt selbstständig nicht mehr vorhandene
Netzteilnehmer) auch noch das Internet-Protokoll TCP/IP sowie das
Windows-Protokoll SMB zur Verfügung. Alle Protokolle können
gleichzeitig eingeschaltet werden.
- Web-Server für
Intranet oder Internet-Anwendungen
- FTP-Server für
Intranet oder Internet-Anwendungen
- Mail-Server für
Email-Kommunikation unter den Netzteilnehmern oder ins Internet
- Print-Server,
um Drucker über das Netzwerk zu benutzen und die einzelnen Rechner
schneller wieder frei zu machen
Zudem ist in der
Version 6.1 die Installation der Serversoftware eine Angelegenheit von
10 Minuten. Die Installationshinweise sind praktisch selbsterklärend
und lassen richtiges Mac-Feeling aufkommen. Trotzdem wollen wir hier
nochmals auf die Installation ausführlich eingehen, um die Hemmschwelle
vor dem Einsatz dieser grossartigen Software weiter abzubauen.
1.
Installation leicht gemacht - den Server in 10 Minuten installieren
Um AppleShare IP
zu installieren, wird ein PowerMacintosh mit mindestens einem 601-PPC
vorausgesetzt. Weiterhin sollten mindestens 48 MB Hauptspeicher in dem
Server vorhanden sein. Als Betriebssystem kommt entweder das aktuelle
MacOS 8.5 sowie das MacOS 8.1 und neuer in Frage. Unser Testrechner
ist ein PowerMacintosh 8100av mit MacOS 8.5.1 sowie 48 MB an Hauptspeicher.
Somit dürfte unsere Hardware-Voraussetzung gerade so allen Voraussetzungen
für eine Installation der Software genügen.
Wir beginnen mit
einem Doppelklick auf das untere Icon, um die Installation zu starten.
Die jetzt kommenden Fenster sind nur die Bestätigung für die
Akzeptierung der Nutzungsrechte und es kann immer weiter bestätigt
werden. Nach mehreren Mausklicks erscheint dann dieses Fenster.
Hier kann angegeben
werden, auf welchem Speichermedium der Server installiert werden soll.
Es kann entweder eine der internen Festplatten als Zielsystem angegeben
werden oder auch testweise ein SyQuest oder JAZ-Laufwerk. Wichtig :
Die Installation sollte nur durchgeführt werden, wenn sich auf
dem jeweiligen Speichermedium auch ein Systemordner befindet, von dem
gebootet werden kann. Denn es werden ein oder zwei Dateien in den Systemordner
gelegt, die ansonsten nicht geladen würden und somit zu Fehlern
führen könnten. Wir haben zur Einfachheit vom System der Platte
namens AppleShare Server gebootet und werden auch den Server auf dieses
Laufwerk installieren.
Klicken Sie auf
den Button SELECT. Jetzt öffnet sich ein Fenster mit der Möglkichkeit,
entweder eine Vollinstallation durchzuführen oder gezielt nur einzelne
Bestandteile zu installieren. Wir wählen die Vollinstallation ("Recommended
Installation").
Klicken Sie in "Start"
und warten Sie ab. Die Installation kann ein paar Minuten dauern, je
nachdem wie schnell Ihr CD-Laufwerk ist. Sobald die Installation abgeschlossen
wurde, erscheint eine Nachricht mit dem Inhalt, dass zur Anwendung der
Serversoftware ein Neustart erforderlich ist. Bestätigen Sie dies
und lassen Sie Ihren Mac neu starten.
Nach dem Neustart
von dem Volume, auf die AppleShare IP Server installiert wurde, befindet
sich ein Ordner mit folgendem Inhalt auf dem Volume. Wir doppelklicken
die Datei "AppleShare IP Easy Setup", um die Einstellungen für
den Server vorzunehmen.
Mit
einem freundlichem Willkommens-Bildschirm wird man anschliessend begrüsst,
und es werden kurz die einzelnen Funktionen (Server-Services) von
AppleShare IP angeführt. Klicken Sie einfach auf weiter um die
Einstellungen vorzunehmen.
In
diesem Fenster kann man auswählen, ob der spätere Server
nur als FileServer mit AppleTalk, also für reine Mac-Umgebungen
genutzt werden soll. Oder man kann sich auch für eine Unterstützung
von TCP entscheiden, welches für Web-Server-Anwendungen von AppleShare
IP Server nötig ist. Im Zweifelsfall sollte man einfach beides
wählen, dann ist man auf der sicheren Seite und die nicht benötigte
Funktion lässt sich nachträglich immer noch ausschalten.
Wir entscheiden uns für "TCP und AppleTalk". Weiter
mit dem Rechtspfeil.
Diese
Auswahlmöglichkeit fragt danach, ob der Server rein als Intranet-Server
fungieren soll, also keinen Kontakt mit dem Internet bekommt. In diesem
Falle ist für die Verwaltung von Domainnamen ein weiterer Service
verfügbar (MacDNS). DNS steht für Domain Name Server und
bedeutet, dass Sie im Intranet beliebige Namen für unterschiedliche
Web-Sites vergeben können. Diese können beispielsweise "intranet.michael.mac"
sein. Bei dieser Anwendung drücken Sie bitte den Knopf "Custom".
Ansonsten,
wenn der Server auch als POP-Server oder als Web-Server im Internet
verwendet wird, sollte man den Knopf "Normal" drücken.
Hier werden die Domain-Namen dann zentral von der deutschen Internet-Behörde
verwaltet.
Anschliessend
bitte wieder auf den Rechtspfeil klicken.
Tragen
Sie nun Ihre Seriennummer ein und klicken Sie den Rechtspfeil. Anschliessend
starten Sie Ihren Mac bitte neu.
2.
Loslegen mit dem Starten der einzelnen Server-Services - gemeinsam
arbeiten im Netz
So, soweit ist doch
alles klar gegangen. Geben Sie doch zu, bis hierher war es doch ein
Kinderspiel, sich einen FileServer aufzubauen. Und das beste, es wird
auch weiterhin nicht schwieriger werden. Man kann sich getrost auf Apple
verlassen, die einmal mehr die Benutzerfreundlichkeit ihrer Software
genial konzipiert haben.
Falls Sie es noch
nicht getan haben, dann öffnen Sie bitte das Kontrollfeld TCP/IP
und wählen als Verbindung "Ethernet". Bei der Konfigurationsmethode
schalten Sie bitte auf "Manuell". Das bedeutet für Sie,
dass Ihr werdender AppleShare IP Server eine eigene netzinterne IP-Nummer
benötigt, um als Web-Server fungieren zu können. Diese Nummer
können Sie beliebig festlegen, jedoch sollte diese noch nicht im
bisherigen Netzwerk vergeben sein (z.B. 144.144.22.3).
Wenn Sie diese Einstellungen
getätigt haben und die Änderungen in TCP/IP gesichert haben,
können Sie mit der Initialisierung des Servers fortfahren. Klicken
Sie jetzt wie im obigen Bild auf den Button "Set Up Servers".
Anschliessend werden sämtliche Server initialisiert und die Einstellungen
auf ihre Richtigkeit überprüft. Sollte jetzt eine Fehlermeldung
kommen, dass TCP nicht gestartet werden konnte, so haben Sie die Einstellungen
dort noch nicht vollständig durchgeführt.
Wenn
alles einwandfrei gelaufen ist, erscheint diese Meldung. Sie haben alles
richtig gemacht und es sind nur noch wenige Minuten bis zum Starten
des Serverbetriebs.
Machen
Sie wie abgebildet ein Häckchen in "Start Servers" und
klicken Sie in den Rechtspfeil.
Nach
dem Klick in "Start Manager" wird der AppleShare IP Manager
gestartet, welcher die flexible Kontrolle über die einzelnen Server-Services
bereitstellt.
Beim
unteren Bild sehen Sie den AppleShare IP Manager in Aktion. Die Bereiche
(Server-Services) sind drei eigenständige Server, welche einzeln
konfiguriert und eingesteltl werden können. Wir wollen hier aber
nur auf den FileServer eingehen, da dies wohl der häufigste Anwendung
für den AppleShare IP Server ist.
Klicken
Sie auf den oberen Button und warten Sie, bis der Service-Manager für
AppleShare FileServer geladen wurde. Anschließend finden Sie im
Menü "Server" das Untermenü "Start Web &
File Server". Bei der Auswahl dieses Menüpunktes wird der
Server gestartet. Was jetzt noch wichtig ist, sind die Zugangsberechtigungen.
Wir werden aber allgemein zuerst jeden User auf unseren Server zugreifen
lassen. Ein allgemeines Passwort kann man unter dem Kontrollfeld "Benutzer
und Gruppen" bzw. unter FileSharing eingestellt werden.
Ab
jetzt können sich alle angeschlossenen Macs in den Server einwählen,
indem Sie unter "Auswahl" auf das Icon AppleShare klicken.
Es erscheinen sämtliche am Server gemountete Volumes (inklusive
CD-Roms, SyQuest, Disketten, ZIPs usw). Mit einem Klick auf ein Volume
wird man nach dem Passwort gefragt, welches man mit der Eingabe des
vorher festgelegten Benutzernamens und Passwort quittiert.
Wir
wünschen viel Spass und schnelles Arbeiten mit Ihrem AppleShare
IP Server.
3.
High-Performance im Netz - wie hole ich mehr Geschwindigkeit aus dem
Server
Grundsätzlich
ist für die Performance eines Netzwerkes vor allem die Bandbreite
des verwendeten Ethernets ausschlaggebend. Es wird unterschieden in
2 grosse Netzarten. Die erste Möglichkeit, Macs miteinander zu
verbinden, ist über 10BaseT mit einer 10 MBit-Leitung. Diese Netzwerkform
ist wohl die verbreiteste, weil auch diejenige mit dem besten Kosten/Nutzen-Verhältnis.
Fast alle Macs (auch die der älteren Generation) verfügen
bereits von Haus aus über die entsprechende Schnittstelle. Auch
über Erweiterungskarten lassen sich praktisch alle Macs auf diese
Netzwerkform bringen.
Die zweite Form
des Ethernet-Netzwerks ist das 100 MBit-Leitungsnetz. Diese weitaus
schnellere Form von Netzwerk wird von Haus aus von allen G3-Macs unterstützt,
also vom PowerMac G3 bis zum iMac. Die Performance solcher Netze ist
gegenüber dem 10MBit-Netz weitaus besser, wenngleich es auch darauf
ankommt, dass alle Teilnehmer und Komponenten des Netzes sich diesem
schnellen Standard anpassen. Der Preis für diese höhere Performance
ist immer noch etwas höher (bessere Kabel, aufwendigere HUBs, entsprechende
Netzwerkkarten), wenngleich dieser zur Zeit sehr stark am fallen ist.
Es ist abzusehen, dass sich 100 MBit-Ethernet zum Standard entwickeln
wird.
So, soviel zur Hardware,
also der physikalischen Technik der Vernetzung von Arbeitsgruppen. Auf
der Serverseite sollte selbstverständlich auch ein Server stehen,
der mit einem G3-Prozessor ausgestattet ist. Ansonsten bringt die teure
Verkabelungsart mit 100MBit nicht viel, da der Server den Flaschenhals
darstellt. Allerdings reicht bei 10BaseT-Netzen auch noch ein Mac älterer
Bauart, wie hier ein PowerMac 8100av. Jedoch raten wir hier zu einer
schnelleren Netzwerkkarte.
Es gilt als Faustformel,
dass je mehr Macs gleichzeitig auf den Server zugreifen sich eine bessere
Serverausstattung sowie ein schnelleres Netzwerk bezahlt macht. Wird
der Server allerdings (wie bei AppleShare IP Server möglich), nur
ab und zu oder nur mit wenig Client-Macs belastet und ansonsten der
Server-Rechner als normale Workstation genutzt, muß der Mac lediglich
den Mindestvoraussetzungen von AppleShare IP Server genügen, also
ein PowerMac mit mindestens MacOS 8.1 installiert.
Als gute und vor
allem günstige Möglichkeit, sich einen Server im Netz einzurichten,
ist ein schneller iMac. Dieser ist schon mit 100MBit-Netzwerkkarte ausgerüstet
und kann ansonsten für andere Aufgaben als für Servertätigkeiten
fungieren. Unsere Tests bestätigen, dass ein iMac mit 233 oder
auch mit 333 MHz erstklassige Performance im Netz bietet. Bei professionellen
Anwendungen mit viel benötigter Plattenkapazität ist ein PowerMac
im Minitower aber unumgänglich. Auch Firewire-Festplatten bringen
im Servereinsatz so richtig schön Performance in das Netz.
Bericht und Bilder
: Christian Abele, Michael Düll
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