1. Installation und Voraussetzungen

Das gute zuerst. FileMaker läuft so gut wie auf jedem Mac. Die Anforderungen an die Hardware sind niedrig, was auch mit der Anwendung selber zusammenhängt. Wenn man nur Daten abrufen und eingeben möchte, quasi eine Erfassungsmaske für Texte braucht, so reicht ein älterer Mac völlig aus. Wer aber gerne ganze Anwendungen mit FileMaker programmiert, für den sollte es schon eine Apple-Maschine neuerer Bauart sein.

Mittlerweile wird neue Software für OS 9 nicht mehr hergestellt. Daher sollte man mindestens MacOS X 10.2.8 und einen G3-Mac haben. Also im Prinzip können alle Macs, auf denen MacOS X läuft auch FileMaker laufen lassen.

Es hat sich herausgestellt, dass für längere Skriptaktivitäten mindestens ein G4/800 MHz oder besser ein G5-Mac angebracht ist, ansonsten sind die Wartezeiten eben etwas länger, bis das Script seine Arbeit abgeschlossen hat. Hier ein kleiner Vergleich: Ein FileMaker-Skript (kombiniert mit AppleScript-Routinen), welches auf einem G4/800 MHz (Single-Prozessor) ca. 3 Stunden gebraucht hat, läuft auf einem G5/2GHz in einer halben Stunde.

 

 

2. Was macht man mit FileMaker ?

FileMaker ist eine Datenbank-Software, die zum einen sehr einfach zu bedienen ist, zum anderen mittlerweile immer leistungsfähiger und schneller geworden ist. Mit Datenbanken kann man ähnlich wie bei Karteikästen Informationen so ablegen, dass man diese sehr schnell wiederfindet. Beispielsweise habe ich eine CD-Sammlung mit über 600 Titeln. Zu jeder CD ist der Beschreibungstext und die Sänger zusammen mit dem CD-Cover gespeichert. Auch die Musikrichtung wie Reaggae oder Volkslieder sind gespeichert.

Wenn ich mir jetzt eine CD zu einer bestimmten Musikrichtung aussuchen möchte, kann ich entweder meine chaotisch sortierte CD-Sammlung durchgehen, oder ich suche in der FileMaker-Datenbank nach allen CDs zu einer Richtung. Es werden dann alle CDs angezeigt und ich kann diese in Ruhe durchstöbern.

In FileMaker wird in mehrere Teile unterschieden. So kann man Felder anlegen, welche Informationen aufnehmen können. Es gibt Textfelder, die formatierte Texte jeglicher Art enthalten können. Man kann hier so schreiben wie in einem Textverarbeitungsprogramm (mit Schriftstilen). Dann gibt es Medienfelder, welche Bilder, Töne oder QuickTime-Filme enthalten können. Mittlerweile kann man Bilder direkt von der Digitalkamera mit FileMaker auslesen. Mit Zahlenfelder lassen sich komplexe Berechnungen durchführen.

Dann gibt es die Datensätze. Zu jedem Datensatz kann man Informationen in jedes Feld eintragen. Wenn man zwischen den Datensätzen wechselt, wechselt auch der Inhalt in den Feldern.

Desweiteren gibt es Layouts. Damit kann die Darstellung am Bildschirm verändert gestaltet werden. Dabei hat die Oberflächen-Gestaltung (neudeutsch: Screen-Design) noch gar nichts mit den eigentlichen Inhalten zu tun. Es gibt Layouts für den Bildschirm und für den Druck. Mittlerweile kann man auch FileMaker-Datenbanken über Internet veröffentlichen, dann braucht man wiederum ein Web-Layout. Ein Layout zu bearbeiten und aufzubauen ist in etwa mit dem Verschieben und Gestalten von Rahmen in QuarkXPress zu vergleichen.

Mit den FileMaker-Skripts kann man Programme erstellen, die die Daten in einer gewünschten Art und Weise bearbeiten oder ändern. Beispielsweise können bestimmte Felder automatisch vervollständigt werden.

Durch seinen einfachen Aufbau ist FileMaker für Neueinsteiger sehr schnell erlernbar. Wenn man dann mit der Zeit sicherer wird, entdeckt man die vielen weiteren Funktionen und lernt diese auch einzusetzen. Im Prinzip sind Datenbanken ein sehr komplexes Thema, aber mit FileMaker kann man sehr gute Lernerfolge vorweisen. Auf dem PC ist das Gegensetück zu FileMaker Microsoft Access, welches aber ungleich komplizierter und tückischer ist, auch sonst aus technischer Sicht viel leistungsschwächer als FileMaker ist. FileMaker-Datenbanken laufen auch auf dem PC, also kann man es auch hier einmal einsetzen, falls dies irgendwann mal notwendig werden sollte.

 

Es gibt unterschiedliche FileMaker-Produkte, hier eine kurze Aufklärung was für wen sinnvoll ist:

Die FileMaker Pro 7 Version ist die Grundversion, welche sowohl für Einsteiger als auch für Fortgeschrittene geeignet ist. Man kann eine FileMaker-Lizenz mehrmals installieren, jedoch nur eine Version gleichzeitig geöffnet haben. Daher ist sie für den Heimanwender oder für den Gelegenheitsanwender ideal.

Wer viel mit FileMaker programmiert, der wird sich über den Script Debugger in FileMaker Developer 7 sehr freuen. Ansonsten entspricht die Version der normalen Pro Version. Mit der Developer Version kann man aber auch noch Datenbank-RunTimes erzeugen, also selbstlaufende Anwendungen, die auch ohne irgendeine FileMaker-Lizenz funktionieren. Dies ist besonders dazu gedacht, um seine eigenen Programme auf CD-ROM zu verteilen.

Wenn ganze Arbeitsgruppen gleichzeitig auf eine Datenbank zugreifen können sollen, so ist ein FileMaker-Server in Verbindung mit FileMaker Pro 7-Clients sinnvoll. Dabei liegt die Datenbank dann nicht mehr auf dem einzelnen Rechner, sondern auf dem separaten Server-Mac. Hier ist die FileMaker-Server-Software installiert, mit der sich alle Benutzer verbinden können und so die gleiche Datenbank zentral gehostet wird. Dadurch können mehrere Personen gleichzeitig eine Datenbank öffnen und bearbeiten.

 

 

3. Neue Funktionen der Version 7

So, kommen wir nun zu den Neuerungen in Version 7. Hier hat sich vieles getan. Zahlreiche neue Funktionen und Verbesserungen sind eingeflosen. Wir möchten Euch hier die wichtigsten vorstellen:

 

Bessere Medienfelder – Unterstütung für zahlreiche neue Dokumentformate

Bisher war es mit Medienfeldern möglich, Bilder zu verknüpfen oder diese in FileMaker zu importieren. Auch QuickTime-Filme konnte man in diese Felder laden und den Film darin anschauen. Diese Medienfelder wurden jetzt um die Dateiformate Word, Excel, PowerPoint und PDF erweitert. Damit wird es mit FileMaker immer besser möglich, Dateien zu verwalten. Eine ähnliche Funktion gibt es in keiner anderen bekannten Datenbank-Software.

 

Eine Datenbank kann in mehreren Fenstern gleichzeitig geöffnet werden

Bisher war es möglich, ein Fenster von einer Datenbank gleichzeitig anzuzeigen.Dabei konnte immer nur ein Layout für die Anzeige verwendet werden. Jetzt können beliebig viele Fenster gleichzeitig und mit unterschiedlichen Layouts geöffnet werden, wobei alle auf den gleichen Datenbestand zugreifen. Sinn macht dies beispielsweise dann, wenn es eine Liste mit Treffern gibt. Klickt man auf einen Listenpunkt, so kann jetzt ein weiteres Fenster aufpoppen, welches alle Felder zu dem Datensatz in der Liste anzeigt. Die Trefferliste bleibt dabei stehen und somit bleibt auch die Position in der Scrollliste erhalten.

 

 

RunTime-Modul für FileMaker Developer:

Lösungsdateien können nun direkt aus dem FileMaker erstellt werden. Bislang war es immer etwas umständlich so gelöst, dass man ein separates Programm starten mußte, um die Lösung zu erzeugen. Leider können am Mac noch immer keine Windows-Runtimes erzeugt werden.

 

Eine Datenbank-Datei hat mehrere FileMaker-Tabellen

Dies ist ebenfalls ganz neu. Bislang war jede FileMaker-Tabelle gleichzeitig eine separate Datei. Auch die Skripte waren in einzelnen Dateien gespeichert, was öfters für Problemchen gesorgt hat. Jetzt können Tabellen innerhalb von einer Datei existieren. Die alte Verfahrensweise mit mehreren Dateien funktioniert natürlich weiterhin.

 

Neuer Beziehungs-Manager

Eine der tollsten Neuerungen ist eine grafische Oberfläche, um komplexe Beziehungen zwischen Datenbank-Tabellen zu ziehen. So können diese jetzt auch übere mehrere Tabellen gehen, beispielsweise für n.m-Beziehungen.

 

Kaum noch Grenzen in der Dateigrösse oder Feldgrößen

Bislang fasste ein FileMaker-Feld 64.000 Zeichen, gegenüber 256 in anderen Datenbanken. Doch damit nicht genug. ab sofort können bis zu 4.000.000.000 (4 GByte) Zeichen in ein Feld eingegeben werden. Nervige Memo-Felder wie in Access oder FoxPro gibt es hier nicht, bei FileMaker können das die ganz normalen Textfelder.

Auch Datenbank-Dateien können deutlich größer werden. Eine Datei kann bis zu 8 Terrabyte groß werden.

 

Verändertes Speicherverhalten bei Feldeingaben

Wer bislang Texte und Informationen in Datensätze eingegeben hat, brauchte sich um die Speicherung nicht kümmern. FileMaker hat dies immer automatisch im Hintergrund gespeicehrt. Das hat den großen Vorteil, dass bei einem Systemabsturz alle bislang eingegebenen Daten schon gespeichert wurden.

Trotzdem ist dies manchmal nicht gewünscht, beispielsweise wenn Berechnungen mit Zahlen gemacht werden und man nur mit veränderten Variablen Rechenbeispiele machen möchte. Man kann das automatische Speichern von Inhalten jetzt einstellen.

 

Skripte können jetzt mit Parametern aufgerufen werden

Wer mit den FileMaker-Skripts arbeitet, hatte bislang immer das Problem, sich eine Übergabe von veränderlichen Variablem auszutüfteln. Das geht jetzt ganz einfach, weil man Skripten die Parameter gleich mit übergeben kann.

 

Nutzerverwaltung enorm erweitert

Die Zugangsbeschränkungen und Passwörter für unterschiedliche Benutzer ist enorm verbessert worden. So können jetzt Benutzer und Passwörter vergeben werden, ähnlich wie bei MacOS X. Auch ist der Zugangsschutz für die Tabellen verbessert worden.

 

 
Bericht: Christian Abele

 

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