Wie Sie im ersten Teil des Testberichts zu FileMaker Pro 5 gesehen haben, gingen wir dort mehr auf die neuen Features gegenüber der alten FileMaker-Version 4.1 ein. Dieser Teil richtet sich mehr an Datenbank-Neueinsteiger.

Wir werden in diesem Teil die Grundfunktionen einer plattformübergreifenden FileMaker-Datenbank-Anwendung erläutern und nachvollziehbar machen. Im dritten Teil werden wir speziell auf eine real existierende CD-Rom-Produktion eingehen, die mit FileMaker Pro 5 erstellt, und mit FileMaker 5 Developer als selbstständig lauffähige RunTime für die CD-ROM-Publikation produziert wurde.

 

 

Inhaltsverzeichnis :

  1. Erste Schritte in einer modernen Datenbank
    1. Felder anlegen
    2. Verhalten von Feldern
  2. Die Benutzermodi
  3. Allgemeines
  4. Literaturhinweise

 

 



Erste Schritte :

Nach dem Start der FileMaker-Applikation sehen Sie ein Fenster, in welchem Sie eine bereits bestehende Datenbank öffnen, eine neue anhand von Vorlagen erzeugen oder eine komplett neue erstellen können.

Wählen Sie die Option "neue leere erstellen" und speichern Sie die Datenbank an einem geeigneten Ort auf Ihrer Festplatte.

 



Felder anlegen :

Felder sind nichts anderes als Datencontainer. Ähnlich einer Commode mit vielen Schubladen, bietet jedes Feld (Schublade) Platz für unterschiedliche Informationen. Dies können Textinformationen, Zahlen, Bilder, Töne oder QuickTime-Filme sein. In unsere Commode paßt in jede Schublade genau ein Objekt, nicht mehr.


So gehört in ein Textfeld nur Text, in ein Zahlenfeld nur Zahlen und so weiter. Der Vorteil einer Datenbank gegenüber der Commode ist der, daß wir beliebig viele neue Commoden erzeugen können. Eine Commode entspricht einem Datensatz.

Als Beispiel möchten wir alle Socken verwalten, die wir so in unserem Haushalt haben. Natürlich haben wir keinen ordentlichen Haushalt, sondern Socken können in der Waschmaschine sein, irgendwo unter dem Bett rumliegen oder auch sauber aufgeräumt in unserer Commode liegen. Wir würden jetzt Felder anlegen.

Dies können Sie machen, indem Sie im Menü "Ablage" den Menüpunkt "Felder definieren" anklicken.
Erzeugen Sie die Felder Sockenfarbe (Textfeld), Sockenstatus (Textfeld), Sockenort
(Textfeld), Sockengröße (Textfeld), Abbildung (Medienfeld), Sockendicke (Textfeld), Kaufdatum (Datumsfeld).

So sieht unsere Socken-Bank aus, nachdem wir auf den Button "Fertig" klicken. Die Felder sind schwarz umrandet, und man kann schon Text eintragen.

 



Verhalten von Feldern :

Felder verhalten sich immer entsprechend ihrer Definition.

Textfelder: Textfelder sind daher die am meisten verwendeten Felder. So verhält sich ein Textfeld ähnlich wie ein Text in einem Word-Dokument. Es lassen sich Schriftarten, Schriftgrößen und Stilformate zuweisen. Dies ist auch alles innerhalb eines Textfeldes möglich. Außerdem lassen sich mittels Copy&Paste Texte mit anderen Mac-Applikationen austauschen. Textfelder nehmen auch Zahlen oder ein Datum auf. Der Unterschied zu Zahlen in Textfeldern und in Zahlenfeldern ist die unterschiedlich gute Manipulierbarkeit beider. So werden Zahlen in Textfeldern so dargestellt wie sie eingegeben wurden.

Zahlenfelder: Bei Zahlenfelder kann jedoch noch viel mehr mit diesen Zahlen gemacht werden. So können z.B. 2 feste Nachkommastellen und der Suffix "DM" angezeigt werden, ohne daß der Inhalt des Felders verändert wird.

Datumsfelder: Datumfelder sind besonders gut für die Darstellung eines Datums geeignet. So können der Wochentag automatisch angezeigt werden, auch wenn nur das nackte Datum (z.B. 2.4.2000) eingegeben wurde. Auch können später Scriptoperationen bei einem Datum einen Tag dazuaddieren oder ein Jahr zurückschalten. Bei Zahlenfeldern ist die Auftrennbarkeit in Tage, Monate und Jahre nicht so ohne weiteres möglich.

Zeitfelder: Zeitfelder sind ähnlich wie Datumfelder. Es kann speziell auf Stunden, Minutern und Sekunden zugegriffen werden, und diese einzeln manipuliert werden.

 



Die Benutzermodi :

In FileMaker gibt es 4 verschiedene Benutzermodi. Der wohl wichtigste ist der "Blättern"-Modus.

Dieser Modus ist immer dann aktiv, wenn Daten abgefragt oder eingegeben werden sollen. So können Felder editiert werden.

Dagegen ist ein weiterer wichtiger Modus der "Such"-Modus. Ist er angewählt, verschwinden alle angezeigten Inhalte, und der Platz ist frei für die Eingabe von Suchinhalten in die entsprechenden Felder.

So gilt für die Suche folgende Regel:

In Textfeldern wird eine Volltextsuche durchgeführt, die Suchoptionen können unterschiedlich variiert werden. So gibt es die Möglichkeit, nach Wörtern, nach Wortteilen (Wortteil plus Anführungsstriche), nach Wortfolgen zu suchen.
Volltextsuche ist besonders bei sehr langen Textinhalten interessant, FileMaker lässt hier pro Feld 64.000 Zeichen zu. Müsste man die alle von Hand suchen, wäre man eine Weile beschäftigt.

Bei Zahlenfeldern kann man neben exakten Werten auch Bereiche suchen oder größer/kleiner-Suchen durchführen. Das gleiche gilt auch für Zeit- und Datumsfelder.

Sie werden sich jetzt wohl noch fragen, wie kann ich denn den Bildschirmaufbau, also die Anordnung der Felder, genannt Masken oder Layouts ändern. Dafür ist ein dritter Modus verfügbar, der "Layout"-Modus. Ist er gewählt, können die Feldinhalte nicht mehr dargestellt werden, sondern alle Felder sind frei beweglich und können frei am Bildschirm plaziert werden.

Ebenso wie die Felder können zum Ausschmücken Grafiken, Filme, Linien und Rechtecke mit eingebaut werden, um ein optisch schönes Layout zu erstellen. Hierbei kann man entweder mit Copy&Paste arbeiten, oder besser das in diesem Modus sichtbare Menü "Einfügen" verwenden.

Zu guter Letzt gibt es noch den "Seitenansicht"-Modus. Hierbei handelt es sich um einen Druckvoransicht-Modus, welcher alle druckrelevanten Informationen einblendet, so wie sie auf dem Papier später ebenfalls erscheinen werden.



Allgemeines :

Da FileMaker ein weltweit sehr verbreitetes Datenbank-Programm ist, welches sich gleichermaßen am Mac und am PC einsetzen läßt, eignet es sich hervorragend, um Macs in die Bereiche Datenbankanwendung "einzuführen". Denn von einer bisherigen PC-Datenbanksoftware, über FileMaker für den PC und dann den Schritt zum Mac ist sehr komfortabel und läßt so gut wie keine Wünsche offen.

FileMaker ist gerade in der Mac-Welt die Standard-Datenbank, die so gut wie jeder Mac-Anwender zumindest kennt. Gerade bei Firmen mit gemischten Netzwerken ist der Einsatz von FileMaker Pro 5 geradezu prädestiniert.

So besteht die Möglichkeit, gleichzeitig an einer Datenbank zu arbeiten, indem ein FileMaker Server 5 eingesetzt wird. Dieser Server ist für die Verfügbarkeit der Datenbank über Ethernet verantwortlich und läßt so unterschiedliche Anwender auf seinen Datenbestand zugreifen. Ebenso werden die Backups der Server-Daten zentral vorgenommen, wodurch eine sehr gute Produktionssicherheit gewährleistet wird.

Wer darüber hinaus in einem Firmennetzwerk Benutzern Zugriff auf den Dantenbestand geben möchte, ohne dass auf den Rechnern FileMaker installiert sein muss, kann die eingebauten Funktionen des Web-Companions verwenden. Damit lassen sich Datenbanken über einen Standard-Web-Browser anschauen und auch editieren. Um hier beliebig vielen Benutzern gleichzeitigen Zugriff zu gewährleisten, wird der Einsatz des FileMaker Pro 5 Unlimited empfohlen. Dies sollte aus Performance-Gründen ein weiterer Mac sein, und nicht auf dem gleichen Mac wie der FileMaker Server laufen.

Um FileMaker-Datenbanken komplett als Stand-Alone-Lösung lauffähig zu machen, gibt es die Möglichkeit des Einsatzes des FileMaker Pro 5 Developer Edition. Hierbei können bestehende Datenbanken entweder für Macs oder für PCs als eigenständige Version lauffähig gemacht werden. Möglichkeiten für solche Anwendungen gibt es zuhauf. Angefangen von der Pflegemöglichkeit für firmen-externe Mitarbeiter oder Kunden, die Daten in einer Art pflegen sollen, so daß die Ergebnisse regelmässig in den zentralen Datenbestand integriert werden können.

Oder für ganze CD-Rom-Anwendungen, welche plattformübergreifend laufen sollen, eignet sich der Einsatz der Developer Editon ebenfalls. Hierbei ist auch eine Art Präsentationsmodus möglich, welcher die Anwendung am Bildschirm zentriert, und alles andere drumherum ausblendet, ähnlich wie dies bei Macromedia Director möglich ist.

 



Literaturhinweise :

Wenn Sie sich noch näher mit FileMaker beschäftigen möchten, kommt Ihr wahrscheinlich schnell an den Punkt, bei dem das Handbuch die aufkommenden Fragen nicht mehr beantworten kann. Dann ist das Zuhilfenehmen von Zusatzliteratur ein guter Weg, um sich weiter mit den vielfältigen Möglichkeiten dieser hervorragenden Software vertraut zu machen.

Das Grundlagenbuch zu FileMaker Pro 5

Autoren: Nicolaus Busch, Christopher Busch, Mara Busch
SmartBooks Publishing AG
ISBN 3-908489-86-5

Das Profibuch zu FileMaker Pro 5

Autor: Christopher Busch
SmartBooks Publishing AG
ISBN 3-908489-88-1


Darüberhinaus bietet FileMaker im Internet ein deutschsprachiges Online-Forum an, welches über www.filemaker.de kostenfrei verfügbar ist, und wo sich Filemaker-Anwender finden und Fragen oder Anregungen austauschen können. Auf keinen Fall sind Sie allein gelassen mit Problemen. Wir haben selber schon öfter in diesem Forum Fragen gestellt, und auch Fragen beantwortet. Die Betonung liegt auf einem Geben und Nehmen von Hilfeleistungen, die dafür kostenfrei ist.

Bericht: Christian Abele

 

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