1.
Installation von MacOS X 10.2 auf unseren Testrechnern
Wir installieren das
10.2-Update über ein bestehendes MacOS X 10.1-System. Dabei werden
alle Einstellungen beibehalten, denn nur die neuen Komponenten werden
installiert. Unser Testrechner ist einmal ein Titanium G4 PowerBook
sowie ein iBook und ein Powermac G4.
Wer das Update installiert,
sollte abhängig von der Rechnerleistung zwischen einer halben Stunde
und 1,5 Stunden Zeit einplanen. Da beim Update zuerst alle Dateien festgestellt
werden, die ersetzt werden müssen, dauert es recht lange. Sehr
schnell dagegen ist eine Neuinstallation durchgeführt, wenn die
Platte gleichzeitig neu initialisiert wird.
2.
Die Funktionen auf einen Blick
Die allergrößte
Neuerung ist die hohe Gesamtperformance. Waren in Photoshop 7 die Menübefehle
und in Dreamweaver MX das Scrolling unter MacOS X 10.1 noch etwas behäbe,
so rennen diese Anwendungen jetzt so richtig. Dies ist vor allem auf
die superschnelle Quartz Extreme-Technologie zurückzuführen.
Dabei erfolgt
die Grafikausgabe nicht mehr nur über den Prozessor, sondern es
werden 3D-Grafikkarten direkt über die OpenGL-Schnittstelle angesteuert.
So kann die Grafikkarte eine große Last vom Prozessor nehmen und
das tun, was sie am besten kann: Grafiken schnell rendern und anzeigen.
Selbst-aufspringende
Ordner
Wie unter MacOS 9 üblich,
haben die nützlichen selbstöffnenden Ordner jetzt auch in
MacOS X Einzug gehalten. Packt man eine Datei mit der Maus an und verschiebt
sie mit gedrückter Maustaste auf ein Volume, so öffnet sich
dieses und man kann weitere Ordner öffnen. Ohne diese Funktion
müßte man umständlich den Zielordner und den Ursprungordner
öffnen und nebeneinander plazieren. Mit dieser umständlichen
Bedienung kämpft man ja unter Windows schon seit Jahren.
Überarbeite
Kontrollfelder
So gut wie alle Systemeinstellungen
wurden kräftig überarbeitet. Hier ein kleiner Auszug an Neuerungen:
Die Schriftenglättung
funktioniert jetzt sowohl in Cocoa, Carbon und Classic-Programmen. Speziell
für TFT-Displays gibt es spezielle Einstellungen.
Für
Behinderte gibt es jetzt viele Hilfen. Sehbehinderte beispielsweise
haben eine eingebaute Zoomfunktion.
Ein neues
Kontrollfeld läßt das Verhalten festlegen, was passiert wenn
eine bestimmte CD-Art eingelegt wird.
Viel neues
gibt es beim Punkt "Sharing". So können die einzelnen
Dateidienste separat eingeschaltet werden.
Auch eine
einfach einzustellende Firewall gehört jetzt zum Systemstandard.
Netboot
hält jetzt Einzug in MacOS X. Damit können Macs auch unter
MacOS X von einem zentralen MacOS X Server booten. Im Prinzip ist dazu
keine interne Festplatte mehr notwendig. Allerdings bremsen rechenintensive
Aufgaben wie Photoshop das Netzwerk enorm aus.
Über
eine Tastatursteuerung können bestimmte Bedienung-Elemente wie
das Dock auch über Tastatur aufgerufen werden. Geschmacksache.
3.
Bekannte Probleme
Soweit wir bei den Tests
feststellen konnten, funktionieren nicht mehr alle systemnahe Softwarekomponenten
mehr.
Inkompatible Software:
- Apple Remote Desktop
- Norton Systemsworks
2.0
- Extensis Suitcase
10
- Retrospect Client
5
- einige Gerätetreiber,
die manuell installiert wurden (z.B. iMate Adapter)
Am besten man lädt
sich die neuesten Versionen aus dem Internet.
Folgende Software läuft
problemlos:
- VirtualPC 5
- Office v.X.
- FileMaker Pro 5.5
und 6
- Adobe Photoshop und
GoLive
- Macromedia Dreamweaver,
Flash und Fireworks MX
- Omnipage X
- RealBasic 4.5
- MacVCD
- PopChar X
Fazit: Das neueste
Apple-System-Update leistet volle Arbeit. Es beschleunigt die Programme
erheblich. Auf allen Macs mit einer Grafikkarte mit 16 MB wird Quartz
Extreme aktiviert. Das sind alle Quicksilver G4, Titanium PowerBooks,
blau-weiße G3 und G4. Leider hat das iBook nur eine 8 MB Grafikkarte,
daher wird die Beschleunigung nicht eingeschaltet.
Aber nicht nur die deutlich
höhere Gesamtperformance spricht für das Update , sondern
auch im Detail hat sich vieles zum Besseren verändert. Wir können
das Update voll empfehlen.
Bericht:
Christian Abele |