1. Installation von Adobe Photoshop 7.0 auf unseren Testrechnern

Die Installation kann entweder für MacOS X oder MacOS 9 durchgeführt werden. Sie ist im Handumdrehen erledigt.

Ein Installer-Programm führt einen komfortabel durch die Installationsroutinen. Sowohl unter MacOS X, als auch unter MacOS 9 ist die Installation identisch.

Photoshop unter MacOS X:
Die Anforderungen an die Hardware unter MacOS X sind deutlich gestiegen. Es sollte mindestens 256 MB RAM im G4-Mac verbaut sein. Anders als unter MacOS 9 weist OS X den Programmen selbstständig mehr Speicher zu. Der virtuelle Speicher ist ebenfalls permanent aktiv. Idealerweise sollten aber 512 MB RAM verbaut sein, damit Photoshop mit optimaler Performance arbeiten kann.

Photoshop unter MacOS 9:
Unter MacOS 9 bzw. 8.6 läuft Photoshop 7 auch auf älteren Macs. Aber auch diese sollten über mindestens 192 MB RAM verfügen. Photoshop läuft deutlich performanter, wenn man dem Programm mehr Speicher zuteilt. Photoshop verwendet unter MacOS 9 eine eigene Engine zur Verwaltung des virtuellen Speichers.

 

2. Die neuen Funktionen auf einen Blick

Neben der Haupt-Neuerung, nämlich dass Photoshop jetzt technisch perfekt auf MacOS X portiert wurde, bietet es auch sonst noch viele tolle Neuerungen an. Hier die wichtigsten:

File Browser mit komfortabler Vorschau der Bilder:
Wer Bilder öffnen möchte, wird dies in der Regel über den Öffnen-Dialog tun, oder das zugehörige Tastenkürzel "Apfel-O" benutzen. Auf diese Weise erhält man den Standard-Öffnen-Dialog des Mac-Systems. Man kann sich aber immer nur von dem jeweils angeklickten Bild eine Vorschau anzeigen lassen, und dies auch nur, wenn eine Vorschau beim Speichern des Bildes erzeugt wurde.

Die wird jetzt deutlich komfortabler. Über den File Browser kann man sich komplette Bilderordner anzeigt lassen. Es werden von allen Bildern im Ordner Vorschauen angezeigt, egal ob diese vorher erzeugt wurden oder nicht. Dies ist besonders bei Bildern von Digital-Kamera nützlich, da diese prinzipiell keine Bildvorschauen mit abspeichern.

FileBrowser

Wenn man auf ein Bild klickt, werden hierzu detailierte Bildinformationen angezeigt (links unten).

Hinweis: Bilder können alternativ auch sehr schnell geöffnet werden, wenn diese im Abreißmenü auf das Photoshop-Symbol gezogen und dort losgelassen wird.

 

Neues Werkzeug: Der Struktur-Stempel:
Jeder kennt das gute alte Stempelwerkzeug von Photoshop. Damit kann man mit einer beliebigen Werkzeugspitze Bildteile aus dem einen Bereich in einen anderen klonen. Dies ist bei gleichförmigen Strukturen mit gleicher Farbgebung sinnvoll.

Aber auch hier gibt es eine tolle Neuerung. Jetzt gibt es ein zweites Stempelwerkzeug, welches aus dem einen Bereich die Struktur kopiert und in einen anderen Bereich einsetzt. Aber nicht in der gleichen Farbgebung, sondern mit der Farbumgebung des Zielbereichs. Man kann sich das so vorstellen, dass nur die Struktur kopiert wird, und diese mit der Umgebungsfarbe eingefärbt eingesetzt wird.

Auf diese Weise lassen sich z.B. Falten sehr zügig wegretuschieren, indem man beliebige Bereiche ohne Falten struktur-klont, die Farbgebung der Faltenregion bleibt aber erhalten.

Oder bei Gebäudeaufnahmen mit Schatteneffekten können Gebäuderisse ohne Beeinträchtigung des Schattenwurfs wegretuschiert werden.

 

Photoshop-Stapelverarbeitungen laufen jetzt um ein Vielfaches schneller (nur MacOS X):
Komplexe Stapelverarbeitungen, die über AppleScript angestossen werden, laufen jetzt unter MacOS um ein Vielfaches schneller ab, da alle Photoshop-Funktionen über Multi-Prozessing auf mehrere Prozessoren verteilt werden können. Somit arbeiten mehrere Prozessoren parallel an Aufgaben, und schaffen den Job in einer deutlich kürzeren Zeit.

Hier sehr Ihr die Photoshop-Befehlssyntax für die AppleScript-Automation (möglich unter MacOS 9 und MacOS X).

 

Hier gibt es einige QuickTime-Filme, welche die neuen Funktionen nochmals zeigen (von der Adobe Web-Site):

3. Die Gestaltung der Benutzerschnittstelle

Photoshop bietet die gewohnt bedienerfreundliche Oberfläche der Vorgängerversionen. So gibt es für alle Einstellungen separate Palettenfenster. Diese lassen sich frei am Bildschirm plazieren, und so können mehrere angeschlossene Monitore optimal mitgenutzt werden. Teil-Funktionen (Reiter in den Palettenfenster) lassen sich per Drag & Drop zu neuen Palettenfenstern machen, um so gleichzeitig wichtige Informationen angezeigt zu bekommen.

Fazit: Mit Photoshop 7.0 setzt Adobe wiederholt neue Maßstäbe für die professionelle Bildbearbeitung. Mit der gelungenen Portierung auf MacOS X wird es endlich möglich, von mehr als einem Prozessor sinnvoll Gebrauch zu machen. Im Gegensatz zur MacOS 9-Version profitiert Photoshop unter MacOS X von der technisch hervorragenden Multi- und Multithreading-Technologie in MacOS X.

Wer also einen Dual-G4 einsetzt, wird beide Prozessoren im harmonischen Zusammenspiel erleben, und dies nicht nur bei Anwendung von speziell beschleunigten Filtern, sondern bei wirklich jeder Funktion. Photoshop nutzt ebenso die Velocity Engine des G4, ist auch für die bald kommenden G5-Prozessoren optimal gerüstet. Apple hat Adobe hierbei frühzeitig neue Prototypen zur Entwicklung zur Verfügung gestellt.

Bericht: Christian Abele

 

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