Lange haben wir Mac-Benutzer auf eine Unterstützung der Modelleisenbahner warten müssen. Es gab unter MacOS 9 einige Programme, mit denen man Gleispläne erstellen konnte. Auch eine Anbindung an digital geschaltete Modellbahnanlagen war dort möglich. All das war eine ganze Weile mit der Umstellung auf MacOS X eingeschlafen. Doch jetzt regt sich neues Leben: Es gibt plötzlich wieder Software für den Mac.
In diesem Bericht möchten wir Euch das Programm RailModeller vorstellen. Es wird nach dem Shareware-Prinzip vertrieben und kostet ca. 30 Euro. Damit ist es auch für Schüler finanzierbar.
Modelleisenbahnen – ein Abbild der Wirklichkeit im kleinen Maßstab
Wer sich noch daran erinnern kann, wie er als kleiner Junge zusammen mit dem Papa und dem Opa an Weihnachten die Modelleisenbahn aufgebaut hat, wird schnell ins Schwärmen kommen. Für viele ist es ein Stück Weihnachtsgefühl, wenn die Männer von 3 Generationen miteinander bauen und spielen. Und wenn Mama verständnislos in die funkelnden Augen der 3 schaut, weiß sie daß es am klügsten ist, die 3 machen zu lassen und vielleicht auf einen Güterwagen noch einige selbergebackene Weihnachtsgutsle zu legen.
Es gibt viele Hersteller und zugrundeliegende technische Konzepte, wie man Modelleisenbahnen konzipieren kann. Angefangen von den verschieden großen Spurgrößen, welche von der großen Spur 1 für draußen und drinnen über die am meisten verbreiteste Spur H0, zu der es am meisten Hersteller und Auswahl an Zubehör gibt, bis zu den ganz kleinen Spurgrößen N und noch kleiner die Z-Größe. Es gibt dann noch einige Zwischengrößen wie die TT-Spur oder die amerikanischen Größen.
Der Weltmarktführer unter den Modellbahnherstellern ist die Firma Märklin aus Göppingen, die den Grundstein für eine Modellbahn im Jahre 1930 legte, damals noch mit aufziehbaren Lokomotiven mit Uhrwerksgetrieben. Sehr schnell wurde dann aber die "elektrische Eisenbahn" erfunden, welche schnell Nachahmer fand. So gibt es bis heute das Märklin-System mit 3-Leiter. Dabei ist der komplette Schienenrumpf mit der Masse verbunden, die Loks bekommen den Strom über die Räder und den isolierten Mittelleiter. Damit kann man problemlos die kompliziertesten Gleisverläufe mit Kehrschleifen bauen.
Beim Zweileiter-System führt jede Schiene unterschiedliche Polung und man kann auf den Mittelleiter verzichten. Allerdings stellt dies vor allem Kinder vor Probleme, wenn sich bei Kehrschleifen die Polungen vertauschen. Es ist dann mehr technischer Aufwand nötig, um diese Probleme zu umschiffen.
Gleisplanprogramme – am Bildschirm neue Strecken planen
Wer nicht über ein riesiges Arsenal an Gleisen verfügt, mit denen er die unterschiedlichen Strecken im Zimmer aufbauen kann, sollte auf geeignete Gleisplan-Software zurückgreifen. So kann man auch mal komplett verrückte Streckenverläufe ausprobieren. Dabei findet man öfters mal eine neue Idee, die man dann auch wirklich realisieren kann. Bei den Märklin-Gleisen gibt es alle Arten von Gleisen, also von den sehr robusten Metallgleisen über die filigraneren, realistischen Kunststoff-Gleisen bis zu den ganz neuen C-Gleisen, die eine Kombination beider Konzepte darstellt.
Zu jedem Gleis ist die Artikelnummer hinterlegt, also kann man sich genau anzeigen lassen, mit welchen Gleisen man jetzt an einer schwierigen Stelle die Passgenauigkeit hinbekommen hat. Man kann mit der Maus ein Gleis angreifen und frei verschieben. Wenn man es an ein anderes Gleis anlegt, schnappt es automatisch an das freie Ende und klinkt sich hier ein. Mit der Leertaste kann man dann die Verbindung vertauschen, beispielsweise wenn man ein gebogenes Gleisstück an ein anderes Gleis anfügt und die Kurve in die falsche Richtung zeigt. Mit einem Betätigen der Leertaste schnappt dieses um, so kann man auch Weichen und Kreuzungsweichen in den gewüschten Zustand bringen. |
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Man kann sich jederzeit eine Teileliste ansehen und exportieren lassen. So sieht man genau, welche Gleise man für die getätigte Konstruktion benötigt und kann diese Liste dem Verkäufer im Spielwarenladen vorlegen oder im Internet nach gebrauchten Gleisen suchen.
Hersteller: MacRailSoft
Fazit:
Wer mehr der planerische Typ ist und gerne mit unterschiedlichen Gleiskonstellationen herumexperimentiert, ohne diese aber aufzubauen bzw. mit Komponenten entwickelt, die er noch gar nicht besitzt, kommt mit diesem Programm auf Anhieb klar. Egal vom welchem Modelleisenbahn-Hersteller man eine Anlage hat, es sind die kompletten historischen und aktuellen Gleisstücke vorhanden.
Besonders herauszustellen gilt: Man kann das Programm sofort herunterladen und benutzen. Wenn einem die Tests zugesagt haben, kann man sich für 30 Euro eine Lizenz kaufen, die dann auch die Einschränkungen wie Ausdrucken und Abspeichern freigibt. Insgesamt eine sehr überzeugende Software für den Mac.
Bericht: Christian Abele