1. Installation von Retrospect Backup Remote 5.0 auf unseren Testrechnern

Die Installation ist Mac-like und sehr einfach. Eine Installationsroutine entpackt alle Komponenten an einen beliebigen Ort auf der Festplatte.

Der Retrospect Backup-Server ist das eigentliche Backup-Programm. Er sollte auf der Maschine installiert werden, an dem die Backup-Laufwerke angeschlossen sind. Dies können einfach weitere Festplatten sind wie externe FireDrives, ZIP-Laufwerke oder andere Wechelspeicher wie DAT-Bänder (Bandlaufwerke). Auch auf CD-RW kann regelmässig gesichert werden bzw. auf eine DVD-RW.

Da die Retrospect Backup Server-Version mehrere Rechner sichern kann (mindestens 20 Maschinen) wird auf diesen allen der Retrospect Client installiert. Aktiviert man ihn, so wird der jeweilige Client-Mac am Server erst sichbar und alle an ihn angeschlossenen Laufwerke bzw. eingelegten Wechselspeicher wie CDs oder ZIPs können gesichert werden.

Die Version 5.0 von Retrospect kann sowohl MacOS 7, 8, oder 9-Systeme komplett sichern. Ab sofort ist es auch möglich, sowohl MacOS X und MacOS X Server-Systeme zu sichern. Letzteres geht allerdings nur mit der Version mit dem Zusatz "Server".

 

2. Verfügbare Produktvarianten

Die kleinste Lösung ist die Retrospect Single-Edition. Damit können alle Medien eines Mac (MacOS 9 oder X) auf ein beliebiges Speichermedium gesichert werden. Die macht besonders bei einzelnen Arbeitsplätzen Sinn, die nicht an ein Netzwerk angeschlossen sind und auf denen sich wichtige Daten befinden.

Auch wenn das komplette System beispielsweise auf eine andere Festplatte transferiert werden soll, beispielsweise ein iMac, dessen Festplatte zu klein geworden ist,und dessen Festplatte gegen eine größere ausgetauscht werden soll, so reicht diese einfache Version vollkommen aus.

Besonders bei MacOS X Systemen wird dies notwendig, da nicht mehr wie bei MacOS 9 einfach der Systemordner kopiert werden kann. Denn unter MacOS X haben Ordner und Dateien unterschiedliche Eigentümer, so dass eine Person nicht berechtigt ist, alles zu kopieren. Über Retrospect stellt auch dies kein Problem dar.

Auf diese Weise lassen sich bootfähige MacOS X Systeme auf CD-ROM herstellen. Dazu legt man einen Rohling ein, dieser wird über die Systembrennsoftware (nicht über Toast) gemountet und die leere CD steht als Image zur Verfügung. In dieses Image kann Retrospect das aktuelle System transferieren, unter Beibehaltung aller Rechteeinstellungen der Dateien und Ordner.

Wer die Macs (und wenn es sein muß auch PCs) über Netzwerk verbunden hat, kann bis zu 20 Rechner zentral über einen Retrospect Backup-Server sichern. Dabei wird entweder das komplette System, die ganze Festplatte oder bestimmte Dokumente-Ordner auf den Backup-Server übertragen und von diesem gesichert.

Der Backup-Server sollte möglichst unter MacOS X laufen, notfalls auch unter MacOS 9. Eine Liste mit unterstützten Laufwerken findet Ihr auf der Dantz-Homepage.

Man kann nachträglich weitere Lizenzen nachkaufen, und diese am Server eintragen, beispielsweise wenn weitere Rechner und Server dazukommen.

 

3. Die Funktionen auf einen Blick

Wer den Retrospect Server auf ein MacOS X System installiert, wie hier auf einem PowerBook Titanium oder auf einem G4 Dualprozessor-System unter MacOS X Server, der ist in der Lage, alle Festplatten und Medien zu sichern.

Retrospect präsentiert sich in einem übersichtlichem Fenster, in dem alle Funktionen übersichtlich zur Verfügung stehen.

Der Reiter Immediate:

Hier können manuelle Backups jetzt sofort ausgeführt werden. Dazu klickt man auf den Button "Backup" und wird mit Hilfe eines Assistenten mehrere Dinge abgefragt: Welches Laufwerk gesichert werden soll, wohin gespeichert werden soll bzw. ob nur Dateien kopiert oder eine platzsparende, komprimierte Imagedatei angelegt werden soll.

Über den Button "Restore" können Backups wieder hergestellt werden. Also wenn beispielsweise Dateien heute verloren gegangen sind, und diese gestern beim Backup noch vorhanden waren, können diese wieder erstellt werden.

Auch neue Festplatten können so mit einem funktionierendem System versehen werden, ohne die lästiges und zeitaufwendigen Installationsprozeduren durchführen zu müssen.

Über den Button "Duplicate" können Dateien kopiert werden. Es können Dateien sowohl von der lokalen Maschine, aber auch von jedem Netzwerk-Client auf den Server kopiert werden. Voraussetzung ist nur, dass der Retrospect Client auf den Client installiert und aktiviert ist.

Über den Button "Run" können Backup-Skripte manuell gestartet werden. Normalerweise arbeiten diese nach einem Zeitplan und können unter dem Reiter "Automate" eingerichtet werden.

 

Der Reiter Automate:

Über den Button "Scripts" können Backup-Anweisungen angelegt und geändert werden. Es erscheint eine Liste mit allen bereits angelegten Scripts. Leichter geht es aber, wenn man die Funktion "EasyScript" benutzt, um neue Scripte anzulegen. So wird man Schritt für Schritt durch alle Punkte geführt und die Gefahr, dass man etwas vergisst, entfällt.

Um diese Skripte zu testen und zu überprüfen, kann die Funktion "Check" ausgeführt werden.

Über den Button "Preview" können alle anstehende Skripte im Überblick angezeigt werden. So lassen sich Fehler in der Startzeit von Scripten ermitteln.

 

 

Der Reiter Reports:

Um den Sicherungsstatus von Clients einzusehen, kann ein Bericht über den Button "Report" zu einem Client angefertigt werden.

Beim Sicherungsvorgang wird automatisch eine Log-Datei angelegt, in der aufgetretene Fehler verzeichnet sind. So ist es immer möglich, dass Dateien gerade an einem Mac geöffnet sind und bearbeitet werden. Dann kann diese Datei nicht gesichert werden und sie wird übergangen. Manche Temp-Files, also systemnahe Dateien, die das System immer offen hat, gibt es praktisch immer. Diese spielen aber kaum eine Rolle, da diese ähnlich wie die Preferences-Dateien unterMacOS 9 automatisch neu erzeugt werden. Diese Logs kann man über den Button "Log" anschauen.

Über den Button "Contents" kann man sich alle gesicherten Dateien anzeigen lassen und einzelne Dateien oder ganze Ordner aus dem Backup herausholen.

 

Der Reiter Tools:

Falls Kataloge einmal kaputt gehen sollten, lassen sich diese in den meisten Fällen wieder reparieren. Dazu benutzt man den Button "Repair".

Man kann sich die gesichert Dateien auch überprüfen lassen, indem man den Button "Verify" benutzt.

 

 

Der Reiter Configure:

Bevor Netzwerk-Clients am Server als Backup-Quelle erscheinen, müssen diese eingerichet werden. Die Client-Software muß eingeschaltet werden und es tauchen alle aktuellen Volumes in einer Liste auf. Diese Liste kann über den Button "Clients" angezeigt werden.

Ebenso wie die Backup-Quelle muß eine Zielquelle angegeben werden. In der Regel sind dies Retrospect Backup-Dateien, die auf der internen Festplatte des Backup-Servers oder auf FireDrive liegen.

Es können auch Bandlaufwerke verwendet werden. In diesem Falle kommt eine spezielle, prämierte Komprimierungstechnologie von Retrospect zum Einsatz. Es werden nur neue oder geänderte Dateien auf das Band dazugeschrieben. Jedes Wochenende beispielsweise wird ein Vollbackup erzeugt, an den Wochentagen wird ein inkrementelles Backup hinzugefügt. Beim Auslesen des Backups kann auf die jeweils neuste Version einer Datei zugegriffen werden.

Über den Button "Devices" können neue Datenträger eingerichetet werden, sofern sie nicht direkt von MacOS X unterstützt werden. In aller Regel werden dies Bandlaufwerke sein.

 

 

Der Reiter Special:

Hier können einzelne Ordner und Dateien selektiert und per Regel vom Backup ausgeschlossen werden. Auch die generellen Einstellungen sowie die Lizenzverwaltung ist über diesen Reiter erreichbar.

 

 

Wird Script manuell ausgeführt, wird zuerst durchgezählt, wie viele Dateien und Ordner zu sichern sind. Das wird dann später überprüft und somit die korrekte Ausführung des Backups überprüft.

 

 

4. Die Gestaltung der Benutzerschnittstelle

Die Bedienung von Retrospect ist allen anderen Backup-Lösungen um Welten überlegen. Mit Hilfe von EasyScript lassen sich Schritt für Schritt sehr komplexe Backup-Skripte einrichten. Im Prinzip benötigt man das Handbuch nur, um Speziallösungen nachzulesen.

Retrospect in der Version 5 macht es dem Administrator oder dem Backup-Verantwortlichen in jeder Firma sehr einfach, das Thema Systemsicherheit in Kürze abzuhaken.

Fazit: Als Gesamtlösung ist Retrospect unschlagbar. Es können einzelne Arbeitsplätze, ganze Netzwerke und Server komplett gesichert werden. Wählt man die Dateikopie auf ein bootfähiges Volume wie ein FireDrive, kann jeder Mac im Netz innerhalb von wenigen Stunden komplett wiederhergestellt werden, falls die interne Festplatte des Geist aufgibt. So kann man das FireDrive anschließen und so jeden Mac von dieser Platte notstarten.
Weil es komplett MacOS X-fähig ist, können alle älteren und aktuellen Macs sauber gesichert werden. Eine Schulung ist in den wenigsten Fällen notwendig, da es die einfache Bedienung der Software auch normalen Mac-Usern möglich macht, das Thema Backup selber in die Hand zu nehmen.

Bericht: Christian Abele

 

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