Nachdem bei den neuen G4-Macs serienmässig ein CD-R/RW-Laufwerk eingebaut ist, schießt die Brenn-Software für den Mac nur so aus dem Boden. Apple selber liefert demnächst ein Brennprogramm mit dem Betriebssystem aus, und auch andere Hersteller sind kräftig am Werkeln.

In der Vergangenheit gab es nur eine Brenn-Software mit Profi-Charakter .... Adaptec Toast. Der Hersteller Adaptec hat jetzt eine eigene Unterfirma für Toast gegründet, mit Namen Roxio.

Deswegen heißen die neuen Toast-Versionen jetzt Roxio Toast. Wir haben einmal die Beta der Versionsnummer 5 begutachtet, und sind sehr angetan.

Die Funktionen im einzelnen sind:

  • Musik-CDs (im Disc-at-Once-Verfahren)
  • Mac/Iso-Hybrid-CDs (früher Mac-Dateien und Ordner)
  • Volume-Copy (gleichzeitiges Lesen von CD und Brennen)
  • Musik-CDs können von AIFF und MP3 gebrannt werden
  • MP3-CDs für MP3-Player
  • VideoCDs
  • QuickTime-PlugIn zum Export von beliebigen Filmen als VideoCD-Stream
  • DVD (DVD-Brenner vorausgesetzt)

 

 

1. Installation von Roxio Toast auf unseren Testrechnern

Die Installation ist eigentlich keine. Das Programm kann direkt gestartet werden und läuft sofort. Wer noch die neuen QuickTime-PlugIns verwenden möchte, findet einen entsprechend benamten Ordner, dessen Inhalt einfach auf den Systemordner gezogen wird. Nach einem Neustart ist dann auch der QuickTime-Player voll Toast-kompatibel.

Wir haben den Toast 5 (Beta) auf einem iMac DV/400 mit angeschlossenem LaCie-Brenner (FireWire) und auf einem PowerMac G3 (b/w) mit externem Formac-Brenner (FireWire) getestet. Alle Geräte wurden auf Anhieb gefunden.

 

2. Die Funktionen auf einen Blick

Toast 5 hat gegenüber dem Vorgänger einige bedeutende Unterschiede:

  • neue optische Oberfläche, die an MacOS X angepaßt ist
  • Toast läuft beim Brennen als eigener Task, es kann also parallel in einem anderen Programm gearbeitet werden
  • Unterstützung der Burn-Proof-Technologie (muß der Brenner unterstützen) zur Verhinderung eines "Buffer Underrun"-Fehlers
  • viele neue CD-Formate werden unterstützt

 

Audio-CDs brennen:

Ihr kennt das Problem, daß wenn Ihr eine LIVE-Aufnahme habt, die entweder von CD kommt oder die Ihr selber mit Harddisk-Recording gesampelt und nachvertont habt, die mit To ast erzeugten Audio-CDs immer Zwangspausen oder Knackser zwischen den einzelnen Track haben. Selbst wenn eine Pause von 0 Sekunden eingetragen war.

Nun, dafür gibt es jetzt Entwarnung. Im neuen Toast werden alle Musik-CDs im sogenannten Disc-at-Once-Verfahren geschrieben, welches alle Titel ohne Aussetzer am Stück brennt. Dafür war bisher nur die Software Adaptec JAM geeignet. Da diese aber massive Probleme mit aktuellen FireWire-Brennern hat, legen wir diese zu den Akten, und verwenden stattdessen den Toast 5.

 

CD-Copy:

Es ist möglich, eingelegte Daten-CDs direkt zu brennen, indem gleichzeitig gelesen und geschrieben wird. Der Hacken ist hier aber immer noch darin zu sehen, daß wenn CDs verschmutzt, verkratzt oder einfach sehr langsam im Lesen sind, kann es zu dem berühmten "Buffer-Underrun" kommen, also daß der Datenstrom zum Brenner abreißt. In einem solchen Fall ist der Rohling futsch, und es klappt vielleicht, wenn man die Brenngeschwindigkeit drosselt.

Wer das umgehen möchte, sollte vorher die komplette CD auf Festplatte kopieren und von dort die Daten bereitstellen.

 

VideoCDs:

Da VideoCDs ein eigenes Format besitzen, damit sie von DVD- und VideoCD-Playern (oder mit dem QuickTime-Player) abgespielt werden können, müssen alle Filme vorher entsprechend aufbereitet werden. Da am Mac grundsätzlich QuickTime eingesetzt wird, liegt Toast 5 eine Systemerweiterung bei, die im QuickTime-Player und damit jedem anderen Mac-Videoschnittprogramm ein weiteres Exportformat bereitstellt. So exportierte Filme lassen sich ohne Umschweife mit Toast 5 brennen.

 

DVDs:

Wer schon einen der neuen G4-Topmodelle mit eingebautem DVD-Brenner besitzt, kann damit Daten-DVDs brennen. Daten-DVDs werden die normalen Compurter-CDs in der Zukunft ablösen, genauso wie die DVD das Video-Tape ablösen wird. Toast ist hier also schon bereit für alles, was da kommen mag.

 

MP3-CDs:

Wer einen tragbaren MP3-Player besitzt, kann jetzt auch CDs speziell für diese Geräte brennen.

 

3. Die Gestaltung der Benutzerschnittstelle

Die Benutzeroberfläche ist dem neuen MacOS X angepaßt, und bereits auf Multitasking ausgelegt. Die Bedienung ist sehr einfach und läßt keine Wünsche offen.

Fazit: Obwohl uns die Version 5 von Toast als Beta-Version vorlag, lief die Software sauber und ohne Abstürze, auch nach zalhreichen Brennvorgängen und mit erzeugten Toast-Images. Die finale Version wird auch noch für MacOS X carbonisiert werden, damit auch mit dem demnächst verfügbaren "Killer-System" (O-Ton Steve Jobs) kräftig gebrannt werden kann.

Bericht: Christian Abele

 

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