Viele kennen das Problem. Eine bestimmte Software, die einem wichtig ist und auf die man nicht verzichten möchte, besitzt man nur für den PC. So gut der Mac auch für die weiteren Arbeiten geeignet wäre, so gerne man sich so einen blau-weißen G3 auf den Schreibtisch stellen würde, es scheiterte bislang an diesem kleinen Hacken.

Doch damit ist jetzt Schluß. In der Version 2.1 von VirtualPC unter MacOS 8.6 und auf einem Powermac G3 kann man all diese Probleme lösen. Der Mac kann per Doppelklick auf das VirtualPC-Icon zu einem Windows 95/98/NT-PC umgestellt werden, auf dem sämtliche PC-Software in bester Performance abläuft. Im weiteren Verlauf dieses Reports haben wir einige typische PC-Applikationen auf dem G3 getestet und wir berichten Euch von unseren Erfahrungen.

 

 

1. Installation von VirtualPC auf unserem Testrechner

VirtualPC ist bei vielen Macs (iMacs und G3s) standardmäßig mit im Lieferumfang enthalten, kann aber für ca. 150 DM auch nachgekauft werden. Unser Testrechner ist ein beiger Powermac G3 mit 266 MHz, 192 MB RAM und Formac ProFormance Grafikkarte. Besonders die Anforderungen an RAM sind recht hoch. So sollten mindestens 128 MB im Mac stecken, damit man neben dem VirtualPC auch noch Mac-Programme laufen lassen kann.

Dem PC kann bequem mehr Speicher zugewiesen werden, einfach indem man der Applikation VirtualPC mehr Speicher zuweist.

Andere, langsamere Powermacs wie beispielsweise mit 604-PPC sind für eine flotte Performance zu schwach, da ein Pentium 133 bzw. mit einem 450-er G3 ein Pentium-200 in der Leistung nachgestellt wird.

 

2. Die Funktionen auf einen Blick

Die volle Funktionsvielfalt des PCs (incl. der vielen Absürze bei Windows) kann am Mac in sehr guter Performance zum Laufen gebracht werden. So können Anwendungsprogramme, die nicht als native Mac-Software verfügbar ist, trotzdem auf dem Mac zum Laufen gebracht werden, und man muß sich deswegen nicht wie bisher mit einem popligen Windows-PC für Grafikarbeiten, Multimedia-Anwendungen oder digitalen Video- und Audioschnitt abgeben. Stattdessen wird der Übergang zur reinen Mac-Anwendung sanft gestaltet, das Tempo kann jeder für sich selbst bestimmen.

Unser Beispiel für typische PC-Anwendungen sind das CAD-Programm AutoCAD von Autodesk sowie Max3D Studio von Kinemax, also der Quasi-Standard im CAD-Bereich und ein leistungsfähiges 3-D Rendering -und Visualisierungsprogramm (so ähnlich wie Cinema 4D für Powermac).

So geht es :

Nach dem Starten von VirtualPC geht ein Fenster auf, indem man zuerst Windows-typisch eine DOS-Oberfläche beim Start von Windows-95 sieht. Nach dem Booten von Windows kann es losgehen. Entweder als Vollbild, oder in einem Fenster, kann bequem zwischen Mac und Windows umgeschalten werden. Ebenso möglich ist es, einen angeschlossenen zweiten Monitor vollständig für Windows zur Verfügung zu stellen, um auf dem Hauptbildschirm dann alle Mac-Programme zu sehen.

Es werden alle Mac-typischen Medien direkt unterstützt, also Tonausgabe, CD-Laufwerk, Diskettenlaufwerk usw. Auch Mac-Modems können im PC angesteuert werden oder Netzwerkzugriff über Ethernet genutzt werden.

Bei Bedarf kann PC-Software auf CD-ROM installiert werden und auch andere Betriebssysteme als Windows 95 installiert werden (wie Windows NT oder Linux). Dazu geht man genauso vor wie man bei einem echten PC vorgehen würde.

Wird es einem Anwender bei der Benutzung von Windows schlecht, kann man getrost mit einem Mausklick wieder auf die Mac-Umgebung schalten, und so beide Systeme parallel zu belasten.

Die Performace von AutoCAD entspricht der auf einem Pentium 133 (G3 mit 266 MHz) oder einem Pentium 200/250 (G3 mit 450 MHz) und ist damit genügend ausreichend. Auch die sehr aufwendige Anwendung mit MAX 3D Studio ist für den G3 keinerlei Problem. Wie ein Weltmeister verarbeitet er umfangreiche Rendering-Aufgaben neben der Anwendung von Photoshop auf dem Mac.

Es ist klar, daß optimale Performance natürlich nur mit Software in nativem G3-Code stattfinden kann. Also wäre langfristig eine Anschaffung der PC-Software in einer Mac-Version durchaus eine Bereicherung.

Der Austausch von Daten wie Zeichnungen, Bilder oder Filme findet unter der Mac-Oberfläche statt. Nach dem Herunterfahren von Windows besteht die Möglichleit, die PC-Festplatten (jede Festplatte z.B. die C: Disk) per Doppelklick zu öffnen und beliebig Dateien in den PC hineinzukopieren oder aus ihm herauszukopieren.

 

Bericht : Christian Abele

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