1.
Installation von Office v.X auf unseren Testrechnern
Die Installation von Office
v.X. geziert sich Mac-like. Einfach die CD einlegen, und den kompletten
Ordner "Microsoft Office X" auf den Ordner "Applications"
ziehen...fertig. Beim ersten Starten eines der Office-Programme wird
man aufgefordert, das Produkt mit der beiliegenden Seriennummer freizuschalten.
Als Voraussetzung für
Office v.X. wird MacOS X 10.1 vorausgesetzt. Wir haben Office sowohl
auf einem PowerBook G3/266 (Pismo) mit OSX 10.1, als auch auf einem
G4 Cube mit MacOS X Server 10.1 gestestet. Auf beiden Maschinen läuft
das neue Office einwandfrei und stabil.
Lediglich auf dem PowerBook
ist die Performance recht behäbe, da nur 96 MB RAM eingebaut sind.
Dies ist für Office unter MacOS X eindeutig zu wenig; das Programm
läuft zwar, und es lassen sich auch mehrere Office-Komponenten
starten, jedoch wird sehr stark mit dem virtuellen Speicher von MacOS
X gearbeitet, was die Wartezeit sehr in die Länge zieht.
Daher ergibt sich für
unsere Minimal-Ausstattung ein G3-Mac mit min. 128 MB, besser 256 MB.
Die Leistung des Prozessors ist dabei eher nebensächlich. Mehr
RAM bringt hier eine deutlich bessere Performance.
2.
Die Funktionen auf einen Blick
Auch Word ist ab sofort nativ
für MacOS X verfügbar. Dabei handelt es sich bei Word v.X.
um eine optimierte Programm-Version für MacOS X.
Word gibt es weiterhin für
MacOS 9, dort heißt es dann Word 2001.
Zu Word unter MacOS X:
Unter MacOS X kommen alle neuen Systemvorteile zum Tragen. Perfekte
Stabilität, Untersützung der leistungsfähigen Quartz-Grafikengine
für 2-D Grafiken und Multiprozessorunterstützung. Letzteres
ist im Office-Bereich zwar weniger interessant, dafür aber das
sauber funktionierende Multi-Tasking. Man kann z.B. im Hintergrund einen
Internet-Download starten und gleichzeitig an einem Artikel in Word
schreiben.
Da das Offive-Paket im Kern auf den gleichen Befehlszeilen besteht wie
unter Windows und MacOS 9 auch, so ist es unter MacOS X nicht unbedingt
anspruchsloser wenn es daraum geht, mit wenig Arbeitsspeicher auszukommen.
Wer in seinem OS X Rechner mindestens 128 MB, besser noch 256 MB verwendet,
der kann mit Word erst so richtig arbeiten. Auf Maschinen mit weniger
Speicher läuft Word sehr langsam, da der nicht existente Speicher
auf die Festplatte ausgelagert wird. So ist es zwar möglich, Word
zu starten, aber bei langen Texten und vor allem bei Verwendung von
Bildern wird das Arbeiten sehr träge.
Zu Word allgemein:
Word ist ein Generalist und wird in vielen Bereichen gerne eingesetzt.
Ob an Universitäten und Schuleinrichtungen damit Diplomarbeiten
und wissenschaftliche Ergebnisse in eine druckbare Form gebracht werden,
oder ob in Firmen technische Beschreibungen und Dokumentationen angefertigt
werden, Word ist der Quasi-Standard für plattformübergreifendes
Arbeiten.
Das Dateiformat von Office ´97 (PC), Office ´98 (Mac), Office
2000 (PC), Office 2001 (Mac) und Office v.X. (MacOS X) sind identisch.
Es ist also möglich, das Anwender mit diesen Word-Versionen ihre
Dokumente miteinander austauschen können.
Primär ist Word ein Textverarbeitungsprogramm, welches Texte aufnimmt
und diese auch formatieren kann. Es können mittlerweile auch Tabellen
eingefügt werden und immer mehr Formatierungen stehen zur Verfügung.
Es eignet sich gut, um textliche Inhalte editierbar zu halten und zu
drucken. Man kann auch Grafiken mit einbauen, und hat so ein sehr leistungsfähiges
Werkzeug für den Office und Schulbereich.
Über die Formatierungspalette werden am Mac die Schriftart,
die Schriftgrösse und viele weitere Formatierungen eingestellt.
Die Formatierungspalette ist flexibel aufklappbar, d.h. man kann oft
benötigte Bereiche aufklappen, andere kann man zugeklappt lassen,
so benötigen sie weniger Platz auf dem Bildschirm. Den unschönen
Effekt wie unter Windows gibt auf dem Mac nicht. Dort wird auf kleineren
Monitoren (15 bis 17 Zoll) der komplette obere Bildschirmbereich mit
Knöpfen zugepflastert, was dazu führt, dass der eigentliche
Text kaum mehr als auf 1/3 vom Bildschirmbereich zu sehen ist. Wie schon
gesagt, ist dieses Problem auf dem Mac durch die Formatierungspalette
aufgehoben. Wer maximale Kompatibilität zum PC haben möchte,
kann sich das aber auch so anpassen.
AppleScript und Word:
Auch in Sachen AppleScript hält sich Word an den offenen Script-Standard
von Apple. Es lassen sich direkt Word-Funktionen ferngesteuert über
AppleScript ausführen. Ausserdem beinhaltet Word eine eigene Macro-Sprache
(VisualBasic), dessen Programme ebenfalls an AppleScript angebunden
werden können. So können beliebige Programme miteinandere
kommunizieren und bestimmte Aufgaben vollautomatisch abarbeiten lassen.
Word kann hierbei problemlos in so einen automatischen Workflow eingebunden
werden.
Die AppleScript-Funktionspalette
von Word v.X.:
So ist es in einem uns bekannten grafischen Betrieb Gang und Gebe, dass
Texte als Word-Dateien kommen. Um die Übernahme zu vereinfachen,
werden die Worddateien in einen bestimmten Ordner kopiert.
Es wird dann ein AppleScript-Programm gestartet, welches die Dateien
erkennt und in Word öffnet. Die darin enthaltenen Word-Stile werden
für das DTP-Programm Quark XPress über ein Word-Makro gewandelt
und Word-Stile in XPress-Marken gewandelt. Anschließend wird wiederum
von AppleScript ein neues XPress-Dokument erzeugt, in welches die Word-Dateien
eingeladen werden und anschließend für die weitere Verarbeitung
im Satz bereit stehen.
Auf diese Weise werden alle Word-Dokumente im Ordner abgearbeitet und
die bereits konvertierten Dokumente in einen anderen Ordner verschoben.
Apple macht´s möglich.
Was Word nicht kann:
Word ist in seinem Inneren immer noch ein Textverarbeitungsprogramm.
Das bedeutet, dass es Texte in ansprechender Art und Weise speichern
kann. Es sollte aber für die Produktion von hochwertigen Medien
wie gedruckte Büchern und Broschüren nicht verwendet werden.
Zum einen ist der Textumbruch immer abhängig vom eingestellten
Drucker und dessen druckbaren Bereich. Es kann also sein, dass ein Word-Dokument
auf dem Computer auf dem es erzeugt wurde prima aussieht und der Ausdruck
auch gut wirkt. Wenn man das gleiche Dokument aber auf einem anderen
Computer mit einem anderen Druckertyp anschaut, so ändert sich
der Umbruch komplett (da u.U. weniger Text auf eine Seite passt, wird
der Überhang einfach auf die nächste verschoben). Dies ist
der Hauptkritikpunkt, der eine Verwendung im professionellen Print-Bereich
unmöglich macht. Dennoch lassen sich die Word-Texte problemlos
in andere DTP-Programme wie Quark XPress oder Adobe InDesign übernehmen.
Der andere große Nachteil ist die fehlende CMYK-Fähigkeit.
Im professionellen Bereich wird ausschließlich mit 4-farbigen
Bilder und Texten gearbeitet, da dies aus drucktechnischen Gründen
so sein muss.
Word kennt nur den RGB-Farbraum und eignet sich daher nur für Laserdrucker-
und Tintenstrahldrucker-Ausgaben.
Wo Word das ideale Werkzeug
ist:
Wer ohne grosse Einarbeitungszeit Texte am Computer erfassen möchte
und dabei diese Texte auch mit anderen austauschen möchte, für
den ist Word quasi schon Plicht. In praktisch jeder Firma in der Welt
wird mit Word gearbeitet.
Wenn ein Student seine Studienarbeiten anfertigt, ein Vertriebsmitarbeiter
seine Quartalsergebnisse zusammenschreibt, oder in Zeitungsredaktionen
die Reporter ihre Berichte verfassen, kommt fast immer Word zum Einsatz.
In letzterem Fall werden diese Texte dann aus Word in professionelle
DTP-Software übernommen, aber für den normalen Business- und
Hausgebrauch ist Word völlig ausreichend.
Und mit Office v.X. zieht dieser weltweite Office-Standard auch am modernsten
Betriebssystem MacOS X ein und unterstützt so dessen Praxistauglichkeit.
Ein Lob an Microsoft für die saubere Portierung der Software.
3.
Die Gestaltung der Benutzerschnittstelle
Die neue Oberfläche
von Word unter MacOS X ist phänomenal. Alle Aqua-Oberflächenelemente
sind jetzt auch im Klassiker Word zu finden. Pulsierende Buttons, Transparenzeffekte
en masse und die Mac-typische Formatierungspalette lassen Word unheimlich
modern wirken.
Fazit:
Wer Texte erfassen, Berichte
und Veröffentlichungen ohne viel komplexe Einarbeitungszeit schreiben
möchte, für den ist Word die erste Wahl. Da es sich als Quasi-Standard
etabliert hat, ist gewährleistet, dass ein jeder die mit Word erzeugten
Dokumente öffnen und weiterverarbeiten kann.
Bericht:
Christian Abele
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