Deutscher Vertrieb:
 
Ubi Software
Entwicklung:  
Presto Studios
Genre:  
Adventure
Preis:  
99 DM
Spieler:  
1-Spieler
Kopierschutz:  
CD im Laufwerk
Demo:  
Nein
 
Systemanforderungen:
Prozessor:  
G3 233 MHz
System:  
OS 8.1/9/X
Speicher:  
64MB
Festplatte:  
200 MB
Laufwerk:  
4x-CD-Rom
Grafikkarte:  
8 MB Video-RAM
Auflösung:  
640x480, High Color (16 bit)

 
Die Geschichte von Myst III: Exile spielt zehn Jahre nach den Ereignissen in Riven. Atrus und Catherine, das Ehepaar, das der Spieler in den ersten zwei Spielen gerettet hat, sind von der Myst Insel weggezogen und leben in ihrem neuen Zuhause mit Namen "Tomahna". Zusammen mit ihrer jüngst geborenen Tochter "Yeesha" hofft die Familie ein neues Leben beginnen zu können - frei von den Sorgen ihrer Vergangenheit.
Diese Hoffnung wird schnell durch die Ankunft eines neuen, mysteriösen Bösewichts, gespielt von Brad Dourif (Einer flog übers Kuckucksnest, Babylon 5, Akte X), zunichte gemacht. Ein verbitterter Mann, dessen Heimat-Zeitalter von Sirrus und Achenar, den beiden Söhnen von Atrus und Catherine, zerstört wurde. Er sucht nun Rache - es liegt am Spieler, ihn zu stoppen.
 
 
 
Gameplay
Myst ist und bleibt ein Puzzlespiel. Rein vom Genre her gesehen. Wenn wir mal die Rätsel mit den anderen Myst-Teilen vergleichen, und das sollten wir, so ist uns aufgefallen, das die Rätsel einfacher sind als bei Riven, schwerer aber als beim ersten Teil. Was darauf zurückzuführen ist, das alle Rätsel irgendwo erklärt werden, oder durch rumprobieren verschiedener Möglichkeiten gelöst werden können. Doch der Ideenreichtum der Programmierer (oder gab es spezielle Fallenentwickler???) scheint kein Ende zu nehmen. Die Rätsel sind einzigartig in die verschiedenen Welten eingepasst, die sich alle voneinander in ihrem Ideenreichtum abheben. So wird der Ausflug zu diesen zum Erlebnis.  
Schon zu Beginn fallen einem die wunderschönen Landschaften auf.

 

Alles ist auffindbar, was soviel heißt wie: „Sucht nicht rum wie die Blöden, um eventuell einen Schlitz in der Wand vergessen zu haben!“. Jedes Rätsel ist in Form einer Maschine oder eines wirklich auffallenden Gegenstandes leicht zu erkennen. Was eventuell nicht immer gut zu sehen ist sind diverse Seiten, die man zur Ergänzung der Hauptgeschichte in sein Buch legt, und ein ganz besonderer Weg in der Pflanzenwelt ‚Edanna’. Was aber keinen verwundern sollte, da es so viele Pflanzen, Blumen und Pilze gibt, das man leicht einen Weg übersieht. Dieser eine spezielle Weg zur Lösung des Levels hat uns jedoch 2 Stunden beschäftigt und wir glaubten schon es handele sich um einen Programmierfehler. Ein dummer Zufall brachte uns auf die richtige Spur. (Den holen Bäumen sei Dank...)

Jedoch brachte uns ein Rätsel ins Schwanken. Das letzte Rätsel des Spiels versetzte alle unsere Gehirnwindungen in Wallung. (Wir hätten es früher lösen können, bedenkt man aber das einem das Gehirn nach 9 Stunden Spielzeit damit konfrontiert, das es, gegen den starken Willen zwei völlig übernächtigter Spieler mit dem eisernen Drang ihr logisches, präzises und kombinatorisches Können noch einem voll auszuschöpfen, um die doch so erfolgreiche Nacht mit einem glücklichen Gesicht beenden zu können, also das es dann alle Bereiche, die mit Logik zu tun haben zum Absturz bringt und man nur noch dasitzt und rumprobiert, da das Hirn schon längst einer grobkörnige Breimasse gleichkommt, eine bedenkliche Leistung von uns...!?!)

Kurz, das letzte Rätsel war ein rechter Scheiß und wir kamen auch hier nur durch einen Zufall darauf. Möge Gott allen kommenden Myst-Zockern beistehen. (Unsere E-Mail steht euch natürlich auch zur Verfügung)
Als letzten Punkt möchte ich hier anmerken, das Presto Studios eine Menge Geld in die Erschaffung dieses Spiels gesetzt hat. Darum haben sie auch an der Besetzung der Schauspieler nicht gespart. So wird der Bösewicht von keinem geringeren als Brad Dourif gespielt, der auch in „Herr der Ringe“ zu sehen sein wird, allen aber bekannt ist durch seine Rolle in „Einer flog über das Kuckucksnest“. Artus ist aber allen Myst-Fans bekannt, es ist kein anderer als einer der Gründerväter des Spiels.

   
Grafik
Das sieht nach einem großen Rätsel aus.
  Die Myst Reihe ist bekannt für seine detailgetreuen Landschaften und die fantastischen Welten, in die es uns führt. Doch gerade um den Spieler noch mehr in diese fantastische Welt einzubinden und ihn noch näher ans Geschehen zu bringen, entwickelte Presto Studios eine völlig neue Grafikengine, mit der man sich um 360° drehen kann, ohne dabei ein unscharfes Bild zu bekommen, wie es schon bei „Journey Man Project 3“ der Fall war. Zudem hat es Presto Studios mit dieser Engine geschafft, Filme aller Art so in das Bild einzubinden, dass man noch während der Film läuft sich weiter in der Landschaft umsehen kann, ohne das hierbei der Film unterbrochen, rucklig oder sogar abgehackt wird. So etwas gab es in der Spielwelt noch nie.

Was uns sehr positiv auffiel, war die Option der Software oder Hardware Einstellung. So ist es dem Spieler möglich, mittels seiner 3D-Grafikkarte einen konstanten Smooth-Filter über die Landschaften zu setzen, d.h. das jedes Bild auch bei der Bewegung mit dem Filter belegt wird, wodurch erst der grafische Hochgenuss zu Stande kommt. Den Softwaremodus können wir jedoch nicht empfehlen, da der Computer hierbei die Bilder nur im Standmodus mit dem Smooth-Filter überdeckt, die Landschaften aber bei jeder Bewegung sehr pickselig und nur halb so schön aussehen, wie beim Hardwaremodus. Dies alles sollte eigentlich kein Problem sein, da alle G3’er und was drüber liegt mit mindestens einem Grafikchip ausgestattet sind und diese (wie bei uns der ATI Rage 128) unterstützt werden, jedoch gibt es noch eine kleine Liste an Hardwarebeschleunigerkarten, wie z.B. die Voodoo 3, welche beim Hardwaremodus ausbleiben, also nicht benutzt werden können.
Während des gesamten Spieles viel uns ein gravierender Grafikfehler auf. Während man sich von Bild zu Bild bewegt, wird die Übergangsphase (Ein- und Ausblenden beider Bilder) je gestört, da sich das alte Bild immer nach rechts verschob, was gegen Ende ziemlich auf die Nerven ging. Dies war leider auch beim umblättern einer Buchseite so. Da wir aber noch nicht mit Sicherheit sagen können, ob dies nun an unserer ATI Rage 128 Karte, oder allgemein auf allen Rechnern so ist, haben wir beschlossen diesen Fehler nicht in die Bewertung einfließen zu lassen. (Zumindest nur bedingt)
Sound
Zu jedem Böhnchen ein Tönchen! Obwohl dies ein recht großes Böhnchen ist.
  Wer schon die ersten beiden Teile der Myst-Reihe kennt, der weiß, dass die Atmosphäre immer durch die herausragende Musik und die beeindruckenden Toneffekten zu Stande kommt. Auch hier hat sich der Sounddesigner mächtig ins Zeug gelegt und kreierte hunderte von Sounds, indem er alle Register der Mischkunst einsetzte und uns auch in diesem Myst Spiel in eine fremde Welt eintauchen lässt, die erst durch die ausgefeilten Soundeffekte seine Wirkung zeigt. So knirschen, knacken und zirpen nicht nur Türen, Waagen und Vögel, sondern es hebt sich eine ständige Hintergrundkulisse ab, die perfekt auf die verschiedenen Welten abgestimmt sind.
Die Musik ist dabei leider nicht ganz so positiv aufgefallen. Zum einen wurde sie nur am Anfang der Geschichte und ganz am Ende richtig eingesetzt, wo sie uns noch einmal in die richtige Stimmung versetzte, zum anderen kam sie immer dann ins Spiel, wenn die tragenden Figuren, welche die Haupthandlung vorantrieben in Spiel kamen. Dann aber war sie so übertrieben, das man sich all die Klangkörper wie Pauken, Trommeln und Rasseln lieber weggedacht hätte. Wenigstens hätte man diese Szenen musikalischer gestalten können, hätte man weniger auf die übertriebene Darstellung der Perkussion gesetzt.
Performance
Hier eine Skizze zu einem der Bodenlatten.
Es gibt einen Punkt, den Presto Studios auf jeden Fall verbessert hat. Die Ladezeiten. Wo sind die geblieben? Vorbei sind die Zeiten, als man sich noch einen Kaffee holen konnte, musste man die CD wechseln. Myst 3 überzeugt durch seine astronomisch kurzen Ladezeiten, beginnend beim starten des Spiels, bis hin zum wechseln der CDs. (Und es sind immerhin 4 Stück!) So wird der Spieltrieb nicht unterbrochen und man kann sich voll und ganz auf das Spielgeschehen konzentrieren.
Nach unserer Testfahrt, die Myst-Nacht genannt, die immerhin knapp 10 Stunden dauerte, bemerkten wir, das dieses Spiel kein einziges Mal abgestürzt war. Kein heißlaufen des Rechners, kein interner Fehler konnte das Spiel in die Knie zwingen. Das findet man selten, sind andere Spiele doch immer noch so dreist und stürzen aufgrund zu wenigen Speichers oder anderer Fehler einfach ab. Bravo, gut Beta-getestet sagen wir von der Redaktion und heben unsere Gläser.
Die Desgner haben sich alle Mühe gegeben, um auch das kleinste Detail originalgetreu nachzubilden.

Das Menu des Spiels ist einfach zu bedienen und bietet neben den üblichen Funktionen der Lautstärkeregelung und Spracheinstellung...hopsala, sagte ich Spracheinstellung?!? Richtig, Myst 3 läst sich in der englischen Originalsprache und natürlich auch in Deutsch spielen. Hinzu kommt, das man zur englischen Sprache den deutschen Untertitel einblenden lassen kann und umgekehrt. Zuerst wollten auch wir die englische Originalfassung, da man ja schon vom Kino her weiß, das sich die Deutschen nicht immer große Mühe geben und sich an alle Werte der Sinkronisation halten. Hier aber hat uns die deutsche Übersetzung wirklich gefallen, was uns wieder ein dickes Lob entlockt.
Was auch zu erwähnen wäre ist die Monitorkalibrierung im Menu, wodurch man die Helligkeit direkt an zwei Beispielbildern festlegen kann. Das auch ja kein zu dunkler Monitor dem Spielgeschehen einen Abbruch tut!

Fazit

Myst 3 gehört zu der Sorte Spiel, die man allerhöchstens 2 Mal im Leben durchspielt. Daher wollen wir es neben allen Myst-Fans, die das Spiel dem armen Mac-Händler sowieso schon aus den Händen gerissen haben auch all denjenigen unter euch zu empfehlen, die Wert legen auf ideenreiche, mathematische Rafinessen und detailgetreuen 3D-Landschaften, die einen in eine Traumwelt entführen, aus der es kein entkommen gibt.

Myst 3 - Exile liegt technisch gesehen weit hinter dem ersten und zweiten Teil der Spielereihe. Leider aber ist Myst 3 diemal nicht von Cyan, der Firma der Schöpfer von Myst produziert worden und wird immer mehr zum Massenprodukt, das sich hier und da immer wieder zeigte.

Abgesehen davon dass wir nur 10 Stunden brauchten, um alle Rätsel zu knacken lohnt sich der Kauf allemal. Jedoch nur solchen, die Spaß am grübeln haben!!!

 
Grafik
Sound
Idee
Spielspaß
Performance
Gesamtwertung

Redaktion:

Philipp Stumpp


Vielen Dank an Matthias Oertwig und Ubi Soft für die freundliche Unterstützung unserer Seiten.